Das bekannteste römische Gräberfeld Heidelbergs erstreckte
sich auf einer Länge von 450 m beiderseits der römischen
Fernstraße von Mainz nach Augsburg. Mit 1400 Gräbern
aus dem 1. und 2.Jh. n. Chr. ist es eines der größten
im römischen Deutschland.
Nach mehr als 10 Jahren intensiver wissenschaftlicher Forschung
und Bearbeitung dieses „archäologischen Schatzes“ wird
nun der Bereich „Römischer Totenkult“ im KMH
völlig neu präsentiert. Neben den steinernen Grabstelen
und teilweise prächtigen Grabbeigaben ist es besonders die
Bestattung einer jungen Frau, die als „Medica von Heidelberg“ in
der Fachliteratur Furore machte. Dank ihrer Grabbeigaben, zwei
Schröpfköpfen war es möglich, den Beruf der Römerin
zu rekonstruieren – sie wirkte als Ärztin im römischen
Heidelberg.
Im Mittelpunkt der Neupräsentation steht die Illustration
der antiken Gräberstraße von Heidelberg, auf die der
Besucher über die Illusion einer Straßentrasse zugeht.
Rechts und links dieser Trasse sind Steinkisten und Vitrinen
mit den Ausgrabungsfunden aufgereiht. Dazu gehören prächtige
Glasgefäße genauso wie liebevoll gearbeitetes Kinderspielzeug,
aber auch meterhohe Grabsteine. Eine eigene Sektion widmet sich
der antiken Medizingeschichte. Hier sind auch die Grabbeigaben
der Heidelberger „Medica“ zu sehen. Die Ausstellung
zeigt darüber hinaus die antike Gräberstraße
innerhalb der Siedlungstopographie des römischen Heidelberg.
Mit einer raumhohen Illustration wird das Aussehen dieser bedeutenden
Epoche vor 2000 Jahren wieder lebendig.
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