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Roms fließende Grenzen. Leben am Limes.

Archäologische Landesausstellung NRW

Im Rahmen der 7. Archäologischen Landesausstellung NRW widmet sich das LVR-LandesMuseum Bonn unter dem Titel „Leben am Limes“ vom 25. November 2021 bis 3. Juli 2022 der kulturellen Vielfalt entlang der römischen Grenze, die als Niedergermanischer Limes seit Juli 2021 zum UNESCO-Welterbe zählt.

Lebensbild des Bonner Legionslagers. Gestaltung: Mikko Kriek.Maske des Flussgottes Rhenus aus Bonn, 2. Jh. n. Chr., LVR-LandesMuseum Bonn. Foto: J. Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn.Goldring eines römischen Offiziers der Bonner Legion, 2. Jh., LVR-LandesMuseum Bonn.Lebensbild des Bonner Legionslagers. Gestaltung: Mikko Kriek.

Maske des Flussgottes Rhenus aus Bonn, 2. Jh. n. Chr., LVR-LandesMuseum Bonn. Foto: J. Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn.

Goldring eines römischen Offiziers der Bonner Legion, 2. Jh., LVR-LandesMuseum Bonn.
Foto: J. Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn.

Schon vor 2000 Jahren war das Rheinland ein Schmelztiegel, in dem unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen aufeinandertrafen. Sie kamen aus allen Regionen des Imperium Romanum, aber auch aus den benachbarten Gebieten Gallien und Germanien an den Rhein. Insbesondere in der Nähe der Legionen, die an vielen Orten und Grenzregionen des Reiches wie in Bonn, Neuss und Xanten stationiert waren, siedelten Menschen an. Was zog sie hierher? Wie wohnten, arbeiteten, wirtschafteten sie? Wie waren sie zu Land und zu Wasser und auch über die „nasse Grenze“ des Rheins hinweg miteinander verbunden? Diesen Fragen geht die Archäologische Landesausstellung „Roms fließende Grenzen. Leben am Limes“ im LVR-LandesMuseum Bonn auf den Grund.

Einen besonderen Fokus richtet die Ausstellung auf den Legionsstandort Bonn, der mit einer Nutzung vom ersten bis weit ins fünfte Jahrhundert hinein eine außergewöhnliche Kontinuität fast über die gesamte Zeit römischer Präsenz am Rhein aufweist. Obwohl obertägig kaum noch etwas an die römische Zeit erinnert, stößt man unter Tage auf eines der am besten erhaltenen Legionslager nördlich der Alpen. Zahlreiche Funde wie Grabmonumente, Wandmalereien und Alltagsgegenstände berichten vom Leben der Menschen, die im „locus Bonna“ ihre Heimat fanden.

Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Limesmodell, Filme und Medienstationen, die die antiken Schauplätze an der Grenze des Römischen Reiches anschaulich machen. An zahlreichen Mitmachstationen können die Besucher*innen in die Lebenswelt vor mehr als 1500 Jahren eintauchen.

Die „Archäologische Landesausstellung NRW 2021/2022“ präsentiert die neuesten Forschungsergebnisse der Bodendenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen. Unter dem Titel „Roms fließende Grenzen“ wird an den fünf Ausstellungsstandorten Detmold, Xanten, Bonn, Haltern am See und Köln mit spektakulären Neufunden, Modellen und Aktionen der Alltag in der Provinz Niedergermanien und den angrenzenden Gebieten aus fünf Perspektiven lebendig. Die Landesaustellung geht hervor aus einer Kooperation des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, den Landschaftsverbänden Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL), dem Landesverband Lippe (LVL) und der Stadt Köln.

Der Limes - UNESCO Welterbestätte

Der Niedergermanische Limes war ein bedeutender Grenzabschnitt des Römischen Reiches. Er folgte dem antiken Rheinverlauf und erstreckte sich auf einer Länge von ca. 400 Kilometern zwischen Katwijk (NL) an der Nordsee bis Bad Breisig in Rheinland-Pfalz als „nasse Grenze“ ohne weitere Befestigung. Anhand der archäologischen Fundplätze des Niedergermanischen Limes lässt sich in besonderer Weise die Entwicklung einer Grenze des Römischen Reiches sowie das Leben und der kulturelle Austausch in ihrem Umfeld veranschaulichen. Wegen ihres außergewöhnlichen universellen Wertes hat die UNESCO eine repräsentative Auswahl von 44 archäologischen Fundplätzen am Niedergermanischen Limes im Juli 2021 als Welterbestätte anerkannt. Auf deutschem Staatsgebiet liegen davon insgesamt 24 Fundplätze, die sich auf 19 Kommunen in Nordrhein-Westfalen sowie eine in Rheinland-Pfalz verteilen.

Seit seiner Anerkennung als Welterbe ist der Niedergermanische Limes außerdem Teil der bereits bestehenden seriellen und länderübergreifenden UNESCO-Welterbestätte „Frontiers of the Roman Empire – Grenzen des Römischen Reiches“.

Antrags- und Welterbepartner sind das Königreich der Niederlande sowie die Länder Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Federführend verantwortlich für die Antragserstellung und die fachliche Betreuung der Welterbestätte in Nordrhein-Westfalen ist das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag: 11 bis 18 Uhr
Montag geschlossen

Eintrittspreise
Kombiticket (Wechselausstellung und Dauerausstellung) 10 € / ermäßigt 7,50 €
Nur Dauerausstellung 6 € / ermäßigt 4 €

LVR-LandesMuseum Bonn
Rheinisches Landesmuseum für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte
Colmantstraße 14-16
53115 Bonn
Tel.: +49 (0)228 2070-351

im Detail: mehr Bilder
siehe auch:  
Website: www.roemer.nrw
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