Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Die Machtverhältnisse in Deutschland sind in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem von zwei Kräften bestimmt: Kleinstaaterei und politische Reaktion.

Politisches Fundament der Kleinstaaterei ist der 1815 auf dem Wiener Kongreß gegründete Deutsche Bund, die lockere (und einzige) nationale Klammer um die38, später 39 deutschen Einzelstaaten. Die innere Begründung für dieses System liegt nur zum Teil im Souveränitätsstreben der Fürsten, das eine Rückkehr zur verbindenden staatlichen Klammer verhinderte; ausschlaggebendwar vielmehr das auf diese Weise zu wahrende Gleichgewicht der Kräfte in Mitteleuropa, an dem sowohl Frankreich als auch England großes Interesse hatten.

Dieser Deutsche Bund steht im Zeichen des Dualismus zwischen den Großmächten Österreich und Preußen, von denen Österreich traditionell denVorrang (und den Vorsitz im Bund) hat, Preußen dagegen den (u.a. wirtschaftlich begründeten) Anspruch auf die Hegemonie anmeldet. Ausdruck dieses Dualismus ist u.a. die Gründung des Deutschen Zollvereins unter preußischer Führung, dem Österreich nicht angehört. Die Fürsten des Deutschen Bundes sind souverän, der Zweck des Bundes ist die Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit und Unabhängigkeit der einzelnen deutschen Staaten. Kompetenzen hat der Bundestag (ein Gesandtenkongreß) nur über die Bundeseinrichtungen selbst sowie über Krieg und Frieden.

Weiter mit der politischen Reaktion

Bild: Installation aus der Ausstellung "Sinsheim zwischen Biedermeier und Revolution 1848/49", Stadtmuseum Sinsheim. Foto: Ch. Friedrich/ Stadtmuseum Sinsheim


Zurück
Epochen der Geschichte - Hauptseite
Register - Impressum
zur ZUM - zur Badischen Heimat