Ursprünglich
Begriff für die Kunst-, Literatur- und Musikepoche zwischen
1600 und 1750, davon abgeleitet auch Begriff für die
Epoche selbst.
Die
Zeit des Barock wird gleichgesetzt mit der Epoche des Absolutismus,
in der dem Herrscher "uneingeschränkte Machtausübung
in Gesetzgebung und Verwaltung" zugeschrieben wird,
"wobei er weder durch Kontrolle seitens anderer Verfassungsorgane
(z.B. Parlament) noch durch Gesetze eingeschränkt"
werde (Definition bei wissen.de).
In
der Realität gelang einzig Ludwig XIV. eine solche
Regierungsweise. Die militärischen und politischen
Misserfolge seiner Spätzeit (bis hin zum Frieden von
Rastatt 1714, der den spanischen Erbfolgekrieg beendete)
ließen allerdings die politischen Kräfte der
adligen Standesvertretung wieder erstarken. Seine Nachfolger
Ludwig XV. und XVI. hatten nicht mehr das persönliche
Format, dem Vorbild Ludwigs XIV. gleichzukommen.
Begriff
und Wesen des Absolutismus (vor allem in Frankreich) wurde
von den politischen Führern der Französischen
Revolution aufgebaut, um den Fortschritt herauszustellen,
der in der Bindung des Königs und der Staatsgewalt
an eine geschriebene Verfassung erreicht war.
In
der übrigen Welt, insbesondere im Deutschen Reich und
in den deutschen Kleinstaaten, waren die Fürsten durchweg
an verfassungsmäßige Strukturen und an die noch
aus dem Mittelalter herrührenden Privilegien gebunden,
die zum Teil von ihren Inhabern und Nutznießern vor
den Gerichten (Reichskammergericht etc.) gegen die Fürsten
durchgesetzt werden konnten. Zu diesen Grundrechten gehörte
insbesondere das Eigentumsrecht, das in vielen Fällen
die Bauwünsche der Fürsten entschieden hemmte.
Angesichts
dieses Geflechts von Bindungen reduziert sich der Absolutismus
auf die Stellung des Fürsten innerhalb der Hofgesellschaft
und auf die fürstliche Prachtentfaltung am Hof und
sollte zur begrifflichen Klarheit evtl. durch den Begriff
des Höfischen Barock" ersetzt werden.
Zu
den Kennzeichen des höfischen Barock gehören die
Typisierung des Herrscherbilds, die Repräsentation
im Schlossbau, die Entwicklung des Gartenbaus für die
Kulisse der höfischen Vergnügungen und schließlich
die Pflege höfischer" Sitten.
Im
Sinn des barocken Rationalismus waren Mathematik und Geometrie
die Lieblingswissenschaften der Zeit. Ihren Gesetzen, den
Regeln von Regelmäßigkeit, Ordnung und Symmetrie
wurden Schloss, Park, Stadt und Landschaft unterworfen,
um das Wirken des Fürsten nach außen hin zu demonstrieren.
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