Die Kelten

  

Donau, Fürsten und Druiden - Kelten entlang der Donau

Museum Quintana - Archäologie in Künzing
94550 Künzing
12.10. 07 – 28.7.08

Donau, Fürsten und Druiden - Kelten entlang der Donau

Etwa 800 Jahre währt der letzte Abschnitt der europäischen Vorgeschichte, die Eisenzeit. Sie ist geprägt von der Entwicklung der Kelten, dem Volksstamm, der im letzten vorchristlichen Jahrtausend weite Gebiete Mitteleuropas besiedelte.

Erst im 5. Jahrhundert v. Chr. treten die Kelten durch Berichte der ersten griechischen Geschichtsschreiber in das Licht der Geschichte. Dennoch wird auch die bereits im 8. Jahrhundert beginnende frühe Eisenzeit mit diesem Volksnamen verbunden. Daher umfasst die Ausstellung inhaltlich zwei aufeinanderfolgende Abschnitte der keltischen Geschichte: Hallstattzeit (800 - 450 v. Chr. ) sowie Latènezeit (450 - 30 v. Chr.), die auch als Zeit der historischen Kelten bezeichnet wird.

Die Zusammenarbeit dreier Museen - Heuneburgmuseum, Museum Quintana und Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte Niederösterreich bestimmte dabei auch die Auswahl der Exponate wie der thematisierten Siedlungsgebiete: 1000 Kilometer entlang der Donau von Westen nahe den Quellen nach Osten. Den Ausgangspunkt stellt dabei die Heuneburg dar, ein großer hallstattzeitlicher Fürstensitz, der Macht und Reichtum durch die Kontrolle des Handelsverkehrs auf der ab hier schiffbar werdenden Donau gewann. Wie an dieser ersten Station spielt auch im weiteren Verlauf die Donau als Handels- und Kommunikationsschiene der Eisenzeit eine entscheidende Rolle. Aus der östlichen Station - Niederösterreich - können Fürstensitze durch die sie umgebenden reich ausgestatteten Grabhügel präsentiert werden: Prunkkeramik und eine Kopie der berühmten Situla von Kuffarn vertreten die Funde aus diesen Gräbern. Das keltische Bayern liegt in einem Überlappungsbereich zwischen West- und Osthallstattkultur. Herrenhöfe treten hier an die Stelle der Fürstensitze.

Für die Zeit der historischen Kelten wird in dieser Ausstellung erstmals das latènezeitliche Heiligtum vom Sandberg, Niederösterreich präsentiert. Neben reichen Metallfunden - rituell zerstörten Waffen, Eisenteile von Streitwagen - haben besonders die Funde von menschlichen Skelettteilen die Diskussion der Frage von Menschenopfern in keltischen Heiligtümern erneut entfacht.

Aus dem bayerischen Raum wird die Siedlungsform des Oppidum an den Beispielen Manching und Kelheim dargestellt. Zahlreiche Einzelgrabfunde belegen die weit gestreute ländliche Besiedlung. Ein Modell der Viereckschanze von Pocking-Hartkirchen illustriert die Darstellung dieser Siedlungsform, die in Bayern aus 275 Bodendenkmälern bekannt ist.

Maßgeblich gefördert wurde die transnationale Zusammenarbeit zur Ausstellung durch die Europäische Union und die Länder im Projekt Leader+.

Zu dieser Ausstellung ist ein Begleitheft zum Preis von 7,00 € erhältlich.

Funde aus der Ausstellung
Bild: Museum Quintana
 

Bilder:

Funde aus der Heuneburg
Kultgefäß

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Internetlink:
Museum Quintana

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