Die Alamannen auf der Ostalb


Frühe Siedler im Raum zwischen Lauchheim und Niederstotzingen
  

(ame) Aufgrund der großen Nachfrage - in sechs Monaten konnten rund 6.000 Besucher verzeichnet werden - wird die Ausstellung "Die Alamannen auf der Ostalb - frühe Siedler im Raum zwischen Lauchheim und Niederstotzingen" des Ellwanger Alamannenmuseums bis 23.10.2011 verlängert. Damit bildet sie zugleich den Rahmen für das 10-jährige Bestehen des Museums, das mit einem Festwochenende am 10./11. September 2011 gefeiert wird. Die Möglichkeit zu dieser großzügigen Verlängerung ist, wie Museumsleiter Andreas Gut betont, dem Entgegenkommen der Leihgeber der Ausstellung zu verdanken, die sich für weitere neun Monate von ihren hochkarätigen Leihgaben zu trennen bereit sind. Zu Ihnen zählen insbesondere das Landesmuseum Württemberg in Stuttgart, das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz, das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart sowie die Stadt Heidenheim.

Die bisher größte Sonderausstellung des Alamannenmuseums bietet mit spektakulären archäologischen Funde einen umfassenden Überblick über die alamannische Besiedlung im Gebiet zwischen Ellwangen und Nördlingen sowie der Donau zwischen Dillingen und Ulm. Dieser Raum war in alamannischer Zeit nicht nur besonders dicht besiedelt, sondern weist aufgrund des Baumsargfundes von Zöbingen im Jahr 1161 und der ab 1876 freigelegten Grabfunde von Pfahlheim auch die längste Forschungstradition im Alamannengebiet auf. Schwerpunkt der bisherigen Vermittlungsarbeit des Museums waren die Alamannenfunde aus dem zehn Kilometer entfernt gelegenen Lauchheim, wo von 1986 bis 2005 ein ungeahnter archäologischer„Schatz“, nämlich die Hinterlassenschaften des bisher größten Alamannenfriedhofs in Baden-Württemberg samt der zugehörigen Alamannensiedlung mit weiteren wertvollen Grabfunden, geborgen wurde Die Ausstellung umfasst im Wesentlichen eine Darstellung der Alamannen im Ostalbkreis und im Landkreis Heidenheim, welche seit den 1970er Jahren zur Region Ostwürttemberg zusammengefasst sind. Zu den Highlights zählen die Funde aus den Reitergräbern von Niederstotzingen im Kreis Heidenheim, die erstmals in ihrer Herkunftsregion zu sehen sind.

Zeitlich umfasst die Ausstellung den Zeitraum vom Ende der Römerzeit bis in die beginnende Karolingerzeit, vom 3. bis ins 8. Jahrhundert.

Besonders das Phänomen der so genannten Reihengräberfelder als auffällige Grabsitte für fast 300 Jahre in weiten Teilen Mitteleuropas lässt sich an vielen Orten in dem behandelten Gebiet verfolgen. Ihr Ende fällt mit dem Bau der ersten christlichen Kirchen zusammen.

Zwei silbervergoldete Bügelfibeln mit Tierkopfenden aus dem Grab einer Alamannin, Bopfingen
Zwei silbervergoldete Bügelfibeln mit Tierkopfenden aus dem Grab einer Alamannin, die im 6. Jahrhundert in Bopfingen, Ostalbkreis, bestattet wurde (Foto: P. Frankenstein, H. Zwietasch; Landesmuseum Württemberg, Stuttgart).

Die Ausstellung wird in zwei Teilen im Alamannenmuseum präsentiert, mit einem ersten Teil im Sonderausstellungsraum im 1. Obergeschoss und einem zweiten Teil in der Westhälfte des Dachgeschosses. Hierfür musste ein Teil der ständigen Ausstellung abgebaut werden. Die Erarbeitung des Ausstellungskonzepts erfolgte in enger Abstimmung mit dem seit 2004 bestehenden wissenschaftlichen Beirat des Alamannenmuseums. Zu den Leihgebern der rund 400 ausgestellten Fundobjekte, meistenteils Grabfunde, von der zierlichen goldenen Haarnadel bis zum Langschwert, vom Kleidungsstück bis zum alamannischen Totenbaum, zählen das Landesmuseum Württemberg in Stuttgart, das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz, das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart sowie die Stadt Heidenheim.

Zwei silbervergoldete Rosettenfibeln mit Granateinlagen aus dem Grab einer Alamannin, Bopfingen
Zwei silbervergoldete Rosettenfibeln mit Granateinlagen aus dem Grab einer Alamannin, die im 6. Jahrhundert in Bopfingen, Ostalbkreis, bestattet wurde (Foto: P. Frankenstein, H. Zwietasch; Landesmuseum Württemberg, Stuttgart).

Zu der Ausstellung ist ein 192-seitiger, reich bebilderter Begleitband in der Reihe „Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg“ erschienen, der vom Landesamt für Denkmalpflege zusammen mit der Stadt Ellwangen herausgegeben wurde und ab sofort im Alamannenmuseum zum Preis von 7,90 € erworben werden kann.

Öffentliche Führungen: 6.2., 6.3., 3.4., 1.5., 5.6., 3.7., 7.8., 4.9. und 2.10.2011 um 15 Uhr.

Eiserner Lamellenhelm der Zeit um 600 aus dem Dreifachgrab 12 von Niederstotzingen
Eiserner Lamellenhelm der Zeit um 600 aus dem Dreifachgrab 12 von Niederstotzingen. Solche Helme waren im Mittelmeerraum üblich und bezeugen Kontakte der Alamannen zu den in Italien ansässigen Langobarden. In seinem Rost hat sich ein Stück echter Seide erhalten (Foto: P. Frankenstein, H. Zwietasch; Landesmuseum Württemberg, Stuttgart).

Beigaben, darunter Schwert, Schild und Lanze, aus dem Grab eines sechsjährigen Knaben im Alamannenfriedhof von Lauchheim
Beigaben, darunter Schwert, Schild und Lanze, aus dem Grab eines sechsjährigen Knaben im Alamannenfriedhof von Lauchheim, Ostalbkreis (Grab 441), 7. Jahrhundert (Foto: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, Matthias Hoffmann).

Modell der Galluskirche in Brenz an der Brenz
Modell der Galluskirche in Brenz an der Brenz, Kreis Heidenheim, Mitte 7. Jahrhundert (Foto: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg).

Führungen können unter Tel. 07961/969747 vereinbart werden, öffentliche Führungen, bei denen nur der übliche Eintritt zu entrichten ist, finden jeweils am ersten Sonntag im Monat um 15.00 Uhr statt.

26.6.2010-23.10.2011 (verlängert)
Sonderausstellung "Die Alamannen auf der Ostalb - frühe Siedler im Raum zwischen Lauchheim und Niederstotzingen"

Alamannenmuseum Ellwangen
Haller Straße 9
73479 Ellwangen
Telefon +49 7961 969747
Telefax +49 7961 969749
alamannenmuseum@ellwangen.de
www.alamannenmuseum-ellwangen.de

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10-12.30 und 14-17 Uhr
Samstag und Sonntag: 10-17 Uhr
Montag außer feiertags: geschlossen

Eintritt: 3,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro, Familien 7,00 Euro

     

im Detail:

weiter:

siehe auch:

Alamannenmuseum Ellwangen

zurück:

Startseite | | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Badische Heimat/Landeskunde online 2011