Obernai


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10500 Einwohner, frz. les Obernois. Dept. Bas-Rhin (67)

Der Ort, urkundlich 778 erstmals erwähnt, geht auf fränkische Ursprünge in der Völkerwanderungszeit (5./6. Jh.) zurück und war Besitz des elsässischen Herzogshauses der Etichonen und von deren Hauskloster St. Odile (Hohenburg), von dem es im 12. Jahrhundert in den Besitz der Staufer überging. Hier soll die Wiege der elsässischen Heiligen St. Odila gestanden haben.

Aus dem 12. Jahrhundert bestehen noch die romanischen Fundamente der Stadtkirche sowie die "Cour des Rathsamhausen". Die von der Staufern errichtete Pfalz wurde 1226 vom Bischof von Straßburg zerstört. 1240 wurde Obernai zum ersten Mal als Stadt erwähnt und konnte im Lauf des 13. Jahrhundert seinen Rang als freie Reichsstadt bewahren. 1291 - 1298 umgab sich die Stadt mit einer doppelten Stadtmauer mit 38 Türmen und 10 Toren, die heute noch in Teilen erhalten ist. 1354 schloss sie sich dem Zehnstädtebund (Dekapolis) im Elsass an.

Das Schutz- und Schirmrecht der Dekapolis kam 1402 durch königliche Verleihung an Kurpfalz, 1558 an das Haus Habsburg udn wurde 1648 dem König von Frankreich zugestanden. Ludwig XIV. annektierte die Dekapolis schließlich 1672.

Im 14. Jahrhundert behauptete sich die Stadt gegen die Armagnaken, im 15. Jahrhundert gegen die Burgunder Karls des Kühnen, erlebte im 16. Jahrhundert, basiend auf Weinbau und Handel, eine Blüte, bis sie durch den 30jährigen Krieg wirtschaftlich ruiniert wurde.

Im Westfälischen Frieden 1648 wurden die Städte der Dekapolis an Ludwig XIV. übergeben, der zunächst noch ihre Freiheit wahrte, sie aber 1679 formell annektierte.

Die Stadt teilte die Geschicke des Elsass, hatte Anteil an dem Aufschwung des 18. und des 19. Jahrhunderts und erlebte nach dem zweiten Weltkrieg einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung, der die Region mit 7800 Arbeitsplätzen zu einem der führenden Zentren des Elsass machte.

     

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