Im Süden
der Zaberner Bucht, 6 km südlich von Saverne (Zabern) an der
N 4 gelegene Ortschaft, 2430 Einw., (frz. Maurimonastériens).
Die
Abtei wurde 590 von dem iroschottischen Wandermönch Leobard,
einem Schüler des Heiligen Columban, gegründet und nach dem
frühchristlichen Zentrum in Oberitalien Aquileja genannt. Im
8. Jahrhundert von Abt Maurus reorganisiert und nach der Benediktinerregel
reformiert, trägt das Kloster seither seinen Namen - Mauri
monasterium, Maursmünster, Marmoutier. Die Abtei war ursprünglich
königliche Abtei, wurde jedoch 828 von Kaiser Ludwig dem Frommen
dem Bischof von Metz übergeben, bei dessen Nachfolgern die
Lehenshoheit bis 1680 blieb. Im 10. Jahrhundert schmolz der
Grundbesitz der Abtei zusammen, da der Bischof von Metz den
elsässischen Adel damit ausstattete, darunter vermutlich auch
die Herren von Geroldseck am Wasichen, die mit der Klostervogtei
belehnt wurden.
Der Ort
selbst entstand im 13./ 14. Jahrhundert aus einer Siedlung
vor dem Kloster, wo sich Handwerker und Bauern niedergelassen
hatten. Juden siedelten sich an und betrieben im Schutz und
im Auftrag der Abtei Handel.
Die frühmittelalterliche
Klosterkirche, von der Grundmauern unter der Kirche zugänglich
sind, wurde im 12. Jahrhundert durch einen größeren Neubau
ersetzt, von dem noch das blockartige Westwerk mit seinen drei
Turmaufbauten übrig ist. Das Langhaus der Kirche wurde zwischen
1225 und 1301 in gotischen Formen neu erbaut. 1761 - 1769 wurde
der Mönchschor wieder errichtet und mit einem bemerkenswerten
Chorgestühl ausgetattet. Die 1788 geplante Ersetzung des romanischen
Westwerks durch einen barocken Neubau verhinderte der Ausbruch
der französischen Revolution. |