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Goldbach, ehemalige "Heidenhöhlen"

Zwischen Überlingen und Sipplingen tritt der Molassefels dicht an das Ufer des Überlinger Sees heran. Vor dem Bau der Bahnlinie im 19. Jahrhundert und der Straßen im 19. und 20. Jahrhundert war die Stelle nur bei Niedrigwasser auf einem schmalen Fußpfad zu passieren. Beim Bau der Bundesstraße 1960 schließlich wurde der Fels, der auch starke Verwitterungserscheinungen zeigte, abgesprengt.

Mit verloren ging dabei ein Höhlensystem, dessen Ursprung und Verwendung unbekannt ist und zu vielerlei Deutung Anlass gab. Es ist im Volksmund als "Heidenhöhlen" bekannt, wurde im 19. Jahrhundert als vorgeschichtliche Kultstätte oder christliche Einsiedelei gedeutet und war im 18. Jahrhundert Schlupfwinkel von allerlei zwielichtigem Gesindel.

In den "Kunstdenkmälern des Kreises Konstanz" werden die Höhlen als ein zusammenhängendes, durch Treppen und Gänge verbundenes System geschildert. Die vorderen Höhlen fielen durch ihre feine Ausarbeitung auf, darunter durch Spitzbogengewölbe, romanische Gurtgesimse, Steinbänke und einen Herd.

Die in unseren Tagen postulierte Einschätzung der Anlagen als "Höhlenburg" ist nicht zwingend uind bedarf noch weiterer Untersuchungen an ähnlichen Anlagen.

Goldbach, Heidenhöhlen. Innenansichten in den 1930er Jahren. Badische Heimat 23 (1936) S. 15 - 17. Aufn. W. Kratt, Karlsruhe

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