Insel Mainau


 

 


Haupteingang zum Schloss Mainau mit Schlosshof.
Badischen Heimat 31 (1951) S. 206

Seit 1272 im Besitz des Deutschen Ordens war Mainau Sitz der Komturei des Ordens in der Landkomturei Altshausen. Die erste Burg auf der Insel dürfte bald danach erbaut worden sein, Um- und Ausbauten der Folgezeit ergaben bis zum 18. Jahrhundert einen quadratischen, dreistöckigen Bau mit einem Bergfried im Innenhof. Im Westen war die Anlage, zu der ein Zeughaus und weitere Wirtschaftsgebäude gehörten, durch einen tiefen Graben geschützt.

1736 wurde diese alte Burg abgebrochen, drei Jahre später waren nach dem Plan des aus Altshausen geschickten Vorarlberger Baumeisters Johann Caspar Bagnato Schlosskirche und Südflügel, 1743 der Mittelbau, 1746 der Nordflügel fertig. Innenausbau und Einrichtung wurden erst später vollendet.

Das aus grauem Sandstein und Ziegelsteinen erbaute Schloß ist ein dreigeschossiger Bau in Hufeisenform,
dessen Breitseite auf den See zu geht, während die Westseite mit den beiden Flügeln einen Ehrenhof bildet. Die dem See zugewandte Ostseite ist durch hohe Pilaster in fünf Felder abgeteilt. Ihr viergeschossiger Mittelrisalit trägt im Rundbogengiebel das von Trophäen umsäumte Ordenskreuz der Deutschherren, die Westseite des Mittelbaus, zum Ehrenhof hin, die Wappen der Bauherren des Schlosses, des Hochmeisters Klemens August Herzog in Bayern, des Landkomturs von Elsaß und Burgund in Altshausen Graf Philipp Joseph Eusebius von Froberg und des Mainauer Komturs Freiherrn Philipp Friedrich von Baden.

Nach Aufhebung des Ordens kam die Insel Juli 1827 in den Besitz des österreichischen Generalfeldzeugmeisters Fürst Nikolaus Esterhazy-Galantha, die die Reste der alten Gebäude abreißen, den Graben auffüllen und den heutigen Schlosshof anlegen ließ. Auf ihn geht der Begionn der Bepflanzung mit wertvollen einheimischen und exotischen Baumarten zurück.

Nachdem 1853 der Prinzregent und spätere Großherzog von Baden Friedrich I. die Insel erworben hatte, wurde das Schloss sein Sommersitz, der heutige Schlosspark wurde nach gartenarchitektonischem Plan angelegt. Nach dem Tode Friedrichs I. von Baden (1907) kam die Insel an seine Witwe Großherzogin Luise, dann an deren Sohn, den Großherzog Friedrich II. von Baden, und nach dessen Tod (1928) an seine Schwester Königin Viktoria
von Schweden, die sie an ihren jüngeren Sohn und seine Familie vererbte. Die Insel befindet sich seit 1974 im Besitz der Lennart-Bernadotte-Stiftung und wird von der gräflichen Familie als botanischer Garten mit mehreren thematischen Schwerpunkten betrieben.

     

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