Schloss Seehof


Ferdinand Tietz

Ferdinand Tietz wurde 1708 in Eisenberg (Nordböhmen) geboren, vermutlich in der Werkstatt seines Vaters, des Bildhauers Johann Adam Dietz ausgebildet und kam nach ersten Jahren in Prag und Wien Mitte der 30er Jahre des 18. Jahrhunderts nach Würzburg, wo er mit Balthasar Neumann zusammen arbeitete. Im Auftrag der Schönborn arbeitete er das Grabmal für den 1743 verstorbenen Speyrer Bischof Damian Hugo von Schönborn in der Bruchsaler Peterskirche. Seit August 1747 war er in Bamberg für Fürstbischof Philipp Anton von Franckenstein, der ihn im Dezember 1748 zum Hofbildhauer ernannte und ihm große Aufträge für den Bamberger Sommersitz Seehof übertrug, tätig. Nach sechs Jahren Arbeit beim Kurfürsten von Trier, wo er u.a. Figuren für den Palastgarten schuf, kehrte Tietz 1760 nach Bamberg zurück. Hier hatte inzwischen Adam Friedrich von Seinsheim den Bischofsstuhl von Bamberg (1757) und von Würzburg (1755) bestiegen.

In den folgenden Jahren schuf er als Hofbildhauer des Fürstbischofs u.a. die Skulpturen des Rosengartens der Neuen Residenz in Bamberg und weitere zahlreiche Plastiken für den Rokokogarten Seehof (ehemals ca. 400 Großfiguren).

Der große Gartenliebhaber Adam Friedrich von Seinsheim ließ auch die Residenzgärten in Würzburg und Veitshöchheim von Ferdinand Tietz neu gestalten. Für Veitshöchheim schuf er innerhalb weniger Jahre die bis heute weitestgehend erhaltene figürliche Ausstattung (ehemals ca. 250 Großfiguren), die als sein Hauptwerk gilt.

Ferdinand Tietz starb am 17. Juni 1777 und fand auf dem Memmelsdorfer Friedhof seine letzte Ruhestätte. Für die Mauer dieses Friedhofs schuf er eine Reihe von bekrönenden Figuren, deren Originale heute in der Orangerie des Schlosses Seehof stehen.

Ferd. Tietz: Die rekonstruierte Kaskade im Schlosspark von Seehof  

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siehe auch:

Ferdinand Tietz in Würzburg

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