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Residenzschloss

Eingangsportal im Torturm des SchlossesDer Ort Mergentheim geht wohl auf einen fränkischen Königshof zurück und ist bei seiner ersten urkundlichen Nennung Mittelpunkt einer Grafschaft im Taubergau. Vermutlich hatte diese Grafschaft und hatten auch die hier 1098 genannten Herren von Mergentheim einen befestigten Burgsitz. Im Lauf des 12. Jahrhunderts kamen die Herren von Hohenlohe, vermutlich auf dem Erbweg, in den Besitz zahlreicher Güter.

1219 schenkten die drei Brüdern Heinrich, Andreas und Friedrich von Hohenlohe, Deutschritter und zwei Jahre vorher Teilnehmer am Kreuzzug, dem damals neu gegründeten Deutschen Orden ihren Besitz in Mergentheim. Wohl in der Folgezeit wurde der befestigte Sitz zu einer Wasserburg ausgebaut, 1255 entstanden die Burgkapelle an der Ostseite und der Palas an der Südseite. 1339 wurde die Anlage erneut erweitert.

Die Burg entwickelte sich in der Folgezeit zur bevorzugten Residenz der Deutschmeister. Nach der Reformation und nach der Zerstörung der Burg Horneck im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg Hauptsitz des Deutschmeisters. Nach dem Übertritt Albrechts von Preußen zur Reformation wurde der Deutschmeister in Mergentheim auch Hochmeister des Ordens. Mergentheim behielt die Stellung als Hauptsitz des Deutschordens bis zur Auflösung des Fürstentums 1803 und der Aufhebung des Ordens 1809.

Zwischen 1568 und 1628 wurde die mittelalterliche Wasserburg im Stil der Renaissance als repräsentativer Sitz ausgebaut. Das heutige Bild der Anlage geht vor allem auf den Umbau 1565 – 74 zurück, 1574 entstand die Berwart-Treppe zwischen West- und Südflügel. Zwischen 1730 und 1799 wurden die Gebäude im barocken Stil umgebaut.

Mit der Säkularisation und der Aufhebung des Deutschen Ordens kam Mergentheim zum Königreichs Württemberg. Das Schloss wurde auf unterschiedliche Weise genutzt, bis 1956 der Kapitelsaal restauriert und 1961 das Deutschordensmuseum gegründet wurde. Das Schloss selbst wurde 1975 – 1996 restauriert.

Torbau, Innenseite Bild oben: Torbau, Außenseite nach der restaurierung. Foto: Günther Bayerl, SSG.

Links: Torbau, Innenseite vor der Restaurierung
Der Torturm mit vier Volutengiebeln wird in den beiden unteren Stockwerken von zwei Säulenpaaren flankiert, die über zwei Stockwerke reichen.
Rechts das Archivgebäude.


Archivgebäude, Portal Archivgebäude, Portal
Das Portal von zwei reliefierten Pilastern mit korinthischen Säulen flankiert, das Wappen des Deutschen Ordens darüber wird eingerahmt von einer männlichen und einer weiblichen Herme, die das obere Sims tragen.

Portal zum inneren Schlosshof (unten)
Einfaches mit Pilastern gerahmtes Portal in bänder-rustizierter Umrahmung, bekrönt vom großen Wappen des Deutschen Ordens.

Portal zum inneren Schlosshof

im Detail:  
siehe auch: Führer Deutschordensmuseum
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