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Geologie des Bodensees

Bodensee mit Obersee, Seerhein und Untersee aus der LuftDer Bodensee ist während der verschiedenen Eiszeiten, vor allem im letzten Stadium der Würm-Eiszeit (25-15.000 v. Chr.), beim Vorstoß des westlichen Arms des Rhein-Gletschers durch Aushub entstanden. Dieser Gletscher schürfte das Becken bis zu 350 - 400 m Tiefe in die anstehende Molasseschicht aus.

Die Richtung dieser Ausschürfung war durch eine Verwerfungsspalte vorgegeben, die sich vom Nordrand des Obersees über den Überlinger See fortsetzt und die noch heute dem See in diesen Teilen eine beträchtliche Tiefe gibt.

In einem Rückzugsstadium war der Obersee noch vom Gletscher bedeckt, der Überlinger See - seinerseits in früherer Zeit entlang der genannten Verwerfung durch Aushub eines nordwestlich gerichteten Flusstals entstanden - sammelte die Gletscherwasser und führte sie durch ein später trockengefallenes Tal zwischen Ludwigshafen und Radolfzell zum Hochrhein.

Oberhalb von Bodman hat man einen guten Ausblick auf die bereits gegen Ende der Eiszeit und danach verlandete Seefläche des Überlinger Sees, die sich nach Westen bis Wahlwies erstreckte. Der Lauf des ehemaligen Schmelzwasserstroms ist zwischen Stahringen und Steißlingen (K 6164) sowie an der Vielzahl der Kiesgruben um Steißlingen zu erkennen. Die durch den Rückzug des Eises entstandenen Kiesterrassen sind im Umfeld des Litzelsees (nördlich Böhringen) zu verfolgen. Um den Litzelsee selbst (Naturschutzgebiet) eine einzigartige Toteislandschaft mit zahlreichen wassergefüllten Mulden.

Mit dem Vordringen des Hochrheins zum Bodensee sank das Erosionsniveau, die Grundmoränensenke des Untersees blieb mit Wasser gefüllt.

Bild: Luftbild von Westen mit Insel Reichenau, Rheindurchfluss, Obersee und Alpen.
© Landesmedienzentrum B-W (Otto Braasch) # 400060

 

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