Das
Forum Romanum unter Cäsar und Augustus
Unter
Cäsar beginnt eine grundsätzliche Neuorientierung
im Forumsbreich. Im Süden wird über den alten
Basiliken des Sempronius und des Porcius die neue Basilica
Julia errichtet, die das Areal nun nach Süden monumental
abschließt, im Norden wird das neue Forum des Cäsar
erbaut, aus dessen Vorfeld die alte Comitia und die angeblich
auf den König Tullus Hostilius zurück gehende
Curia Hostilia weichen müssen. Die eigene Stellung
und die Familientradition der Julier wurde durch den Bau
des Tempels der venus Genetrix, der Stammmutter des julischen
Geschlechts betont.
Mit dem Neubau der Basiliken dürfte auch die Zeit der
Jahrhunderte alten Tabernae an den beiden Längsseiten
des Forum zu Ende gewesen sein, in denen immer noch Bankiers
und Juweliere ihre Buden hatten.
Als Ersatz für die Curia Hostilia wurde südlich
des Cäsarforums die neue Curia Julia erbaut und auf
das Cäsarforum ausgerichtet.
Mit Cäsar beginnt eine Zeit, in der das Forum Ort für
die ausgeprägte Selbstdarstellung der Machthaber wurde,
gleichwohl immer noch unter Wahrung des architektonischen
Gleichgewichts. Erst die Kaiser der Spätzeit, beginnend
mit Domitian, besetzten den immer noch offenen Platz in
der Mitte mit ihren eigenen Reiterstandbild.
Cäsars Adoptivsohn Octavian (Augustus) vollendete nach
seinem Sieg über die Partei der Cäsarmörder
29 v. Chr. das Werk seins Vorgängers. Er schloss den
Bau der Basilica Julia und den Umbau der Basilica Aemilia
sowiue der Rostra ab, ließ einen Tempel für den
vergöttlichten Cäsar und einen Ehrenbogen für
sich selbst errichten, dem er die vielsagende Inschrift
RE PVBLICA CONSERVATA (Der geretteten Republik) gab.
Vor allem aber errichtete er sich und seiner Politik im
Augustus-Forum mit dem Tempel des rächenden Mars (Mars
ultor) ein Denkmal.
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[Topografische Orientierung]
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