Prestige und Kunst 1556 bis 1636

  

Schloss Güstrow
Prestige und Kunst 1556 bis 1636

06. 05. - 06. 08. 2006

Schloss Güstrow, ab 1556 Residenz des Herzogs Ulrich III. von Mecklenburg-Güstrow und zwischen 1558 und 1598 zur repräsentativen Anlage ausgebaut, entwickelte sich während dessen Regierungszeit zu einem repräsentativen Fürstenhof, der die Konkzurrenz zu anderen Höfen der Mecklenburger sowie zu anderen Fürstenhöfen aufnehmen konne. Eine klug betriebene Heiratspolitik sowie die verwandtschaftlichen Beziehungen zum dänischen Königshaus sicherten die Stellung Güstrows unter den Höfen im Ostseeraum.

Das Renaissanceschloss selbst mit seiner einzigartigen Architektur ist herausragendes Exponat der Ausstellung. Thematisiert werden die historische Funktion der Räumlichkeiten und die Raumausstattungen als Leistungen internationaler Künstler und ihrer fürstlichen Auftraggeber. Im Zusammenspiel zwischen Garten und Schlossbau entstand so ein Gesamtkunstwerk für die höfische Festkultur und die Vergnügungen des herzoglichen Hofes.

Für den Güstrower Hof sind Einflüsse aus Italien, den Niederlande, Schlesien, Pommern und schließlich von den Höfen von Hessen-Kassel und Anhalt-Bernburg namhaft zu machen. Die Wirkung des Güstrower Schlosses reicht tief in den skandinavischen Raum, wo der Erbauer des Güstrower Schlosses, Franz Parr, sein Nachfolger Philipp Brandin und der Stuckateur der Güstrower Festsaaldecke, Daniel Anckermann, ihre Laufbahnen fortsetzten.

Auf den späthumanistisch geprägten Herzog Ulrich folgte Herzog Johann Albrecht II. (1611-1636), dessen Hofhaltung schon von Geist des Frühbarock geprägt war. Die Ausstattung von Schloss Güstrow wurde in seiner Zeit weiter vermehrt, wobei für sie und für das Leben in der Residenz generell durch die Heirat mit der Landgräfin Elisabeth von Hessen der Hof des Landgrafen Moritz des Gelehrten in Kassel stilbildend wurde. Die Regierungszeit Johann Albrechts wurde von 1628 bis 1631 durch Wallenstein unterbrochen, der hier als Herzog von Mecklenburg seine Residenz aufschlug.

 

Bild:
Turboschneckenpokal
Pokal: wohl Nürnberg, um 1600
Fuß: Johann Joachim Busch (1720-1802), Schwerin 1752
Staatliches Museum Schwerin
Inv.-Nr. KH 887
Foto: Gabriele Bröcker
   

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