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Schloss Mannheim

13. Mai 1731: Die Hofkirche der neuen kurfürstlichen Residenz wird geweiht

(ssg) Am 13. Mai 1731 wurde sie geweiht: die Hofkirche der kurfürstlichen Residenz im Westflügel des neu erbauten Schlosses – ein repräsentatives Gotteshaus und zugleich Grablege für Carl Philipp und seine dritte Ehefrau Violanta von Thurn und Taxis. Mit ihrer reichen Ausstattung zählte sie im 18. Jahrhundert zu den bedeutenden Barockkirchen Südwestdeutschlands. Die Sarkophage des Kurfürsten und seiner Frau stehen bis heute in der Gruft.  

Schloss Mannheim, Schlosskirche Schlosskirche Mannheim, Detail aus dem Deckengemälde: Das Kreuz überwindet den Drachen des BösenSchlosskirche Mannheim, Sarkophag des Kurfüsten Carl Philipp in der Gruft.Schlosskirche Mannheim:

Ansicht vom Schlosshof

Detail aus dem Deckengemälde: Das Kreuz überwindet den Drachen des Bösen

Sarkophag des Kurfüsten Carl Philipp in der Gruft.

Bedeutende Barockkirche

Am Eingang des Ehrenhofes befindet sich im Westflügel der ehemaligen kurfürstlichen Residenz die Hofkirche, die vor 289 Jahren, am 13. Mai 1731, vom Wormser Weihbischof Johann Anton Wallreuther geweiht wurde. Zahlreiche renommierte Künstler wie Alessandro Galli da Bibiena, Guillaume d’Hauberat, Nicolas de Pigage, Paul Egell und Peter Anton von Verschaffelt trugen zu ihrem Entstehen bei. Mit ihrer reichen Ausstattung zählte sie im 18. Jahrhundert zu den bedeutendsten Barockkirchen Südwestdeutschlands. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, wurde sie, bis auf den Chor und die Musikempore, wiederaufgebaut und dient heute der Alt-Katholischen Gemeinde Mannheims als Kirche.

Imposante Architektur

Die Bauarbeiten an der Schlosskirche waren im Frühjahr 1731 abgeschlossen. Als symmetrisches Gegenstück wurde die gegenüberliegende Hofbibliothek errichtet. Beide Eingänge erhielten Giebelreliefs des Hofbildhauers Paul Egell (1691–1752). Über dem Portal der Schlosskirche beeindruckt noch heute das original erhaltene Giebelrelief. Es zeigt die Dreieinigkeit Gottes in einer barocken Glorie. Im Inneren der Kirche erhielten die Namenspatrone des Auftraggebers Carl Philipp, der heilige Karl Borromäus und der heilige Philipp Neri, ihren Platz in den Seitenaltären.

Kunstvolle Deckengemälde

Der Münchner Maler Cosmas Damian Asam (1686–1739) war nicht nur für die Ausmalung der Decken in Rittersaal und Treppenhaus, sondern auch in der Schlosskirche zuständig. Das Deckengewölbe im Langhaus zeigt den „Triumph der Kirche“; auf der Chorseite war die „Heimsuchung der Maria“ zu sehen. Über der Orgel erhob sich eine Kuppel, die mit musizierenden Engeln ausgemalt war – allerdings als Illusion, der Effekt der Kuppelwölbung beruhte auf einem malerischen Trick. Alle Gemälde wurden während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Die prachtvolle Decke im Langhaus ließ man wiederherstellen: Sie wurde vom Ladenburger Künstler Carolus Vocke im Jahr 1955 neu gemalt.

Ort festlicher Musik

Die Schlosskirche bot den feierlichen Rahmen für die glanzvollen Konzerte der Mannheimer Hofkapelle. Eine riesige Orgelempore bot genügend Platz für das Orchester, das sonn- und feiertags große Kirchenmusikaufführungen präsentierte. Die für die Anwesenden unsichtbare Musikempore hinter dem Hochaltar sowie die Kurfürstenloge über dem Eingang wurden nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut. Die Orgel wurde an die Stelle der Kurfürstenloge versetzt. 

Kurfürstliche Ruhestätte

Die Schlosskirche war als eines der ersten Gebäudeteile der neuen Residenz bereits im ersten Bauabschnitt fertiggestellt worden, da sie als Grablege für den 70-jährigen Kurfürsten Carl Philipp gedacht war. Sein einbalsamierter Leichnam wurde dort 1743, neun Jahre nach seiner dritten Ehefrau Gräfin Violanta Theresia von Thurn und Taxis, in der Gruft beigesetzt. Der Kurfürst hatte diese Ehe bis nach Violantas Tod im Jahr 1734 geheim gehalten, da sie als nicht ebenbürtig galt.

Schloss Mannheim

Aktuelle Informationen über die Öffnung von Schloss Mannheim finden sie in unserer jeweils aktuellsten Nachricht über das Schloss.

 

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