12.10.21

Schloss Mannheim

Bis Freitag: Das Glockenspiel der kurfürstlichen Uhren ist zu hören

(ssg) Im vergangenen Jahr konnten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg bei einer Auktion eine besondere Kostbarkeit für Schloss Mannheim sichern: eine Bodenstanduhr mit Glockenspiel aus dem Besitz von Kurfürst Carl Theodor. Nun wurde das Uhrwerk des Hofuhrmachers Jacob Möllinger restauriert – damit es wieder erklingen kann. Jetzt ist es soweit: Am Donnerstag und Freitag ist das Glockenspiel um Punkt 12 Uhr zu hören – es spielt eine Polonaise. Und auch die vor zehn Jahren ins Schloss gekommene Standuhr des Hofuhrmachers Martin Krapp erklingt mit ihrer Melodie, und zwar stündlich.

Kunstwerk aus Messing und Stahl

Fast 2,80 Meter hoch und mit kostbarer Marketerie aus unterschiedlichen Hölzern belegt – die Uhr des Kurfürsten ist ein außergewöhnliches Kunstwerk. Sie besitzt ein aufwendiges, massives Werk aus Messing und Stahl, in dem drei verschiedene Funktionen untergebracht sind: Zeitanzeige, Schlagwerk und Glockenspiel. Diese Funktionen werden von Gewichten angetrieben, die durch den hohen Uhrenkasten ihre Fallhöhe erhalten. Das eigentliche Uhrwerk zeigt auf einem reich dekorierten Zifferblatt Stunde und Minute an; das Schlagwerk besteht aus einem Viertelstundenschlagwerk auf zwei Glocken. Von höchster Qualität ist das Spielwerk: Es spielt zwölf Tanzmelodien auf vierzehn Glocken. Jede Melodie dauert etwa 45-50 Sekunden und kann stündlich, zu einem selbst gewählten Zeitpunkt oder auf Auslösung von Hand erklingen. Eine große Messingwalze, die oberhalb des Uhrwerkes quer gelagert ist, besitzt Hunderte winzige Messingstifte, die die Hämmer in Bewegung setzen – eine Meisterleistung, solche exakten Melodienfolgen auf so wenig Platz unterzubringen.

Funktionstüchtigkeit wieder hergestellt

Zur Herstellung der Funktionstüchtigkeit der Uhr von Hofuhrmachermeister Jacob Möllinger benötigte Uhrmachermeister Christian Schnurbus mehrere hundert Stunden Arbeitszeit. Nun ist die aufwendige Restaurierung abgeschlossen, das Uhrwerk aufgezogen – und das eindrucksvolle Spielwerk am Donnerstag und Freitag zu hören, und zwar um 12 Uhr. Von den zwölf verschiedenen Melodien erklingt die Melodie Nr. 10, eine Polonaise. Bis zur nächsten Wartung im Januar befindet sich das Spielwerk dann im Ruhezustand.

Spielwerk der Krapp-Uhr erklingt stündlich

Eine weitere Kostbarkeit befindet sich im Trabantensaal, dem „Erlebnisraum der Hofmusik“: eine Standuhr des Hofuhrmachermeisters Martin Krapp. Das Gehäuse aus massivem Eichenholz erreicht eine Höhe von 2,80 Meter. Stilistisch lässt sich ihre Entstehung auf etwa 1750 festlegen. Das komplizierte Uhrwerk läuft, einmal aufgezogen, fünf bis sechs Tage lang. Dazu kommt ein Schlag- und Spielwerk mit 26 Hämmern, 13 Glocken und vier verschiedenen Melodien. Die Uhr schlägt die Viertelstunde und die ganze Stunde mit verschiedenen Glocken. Angezeigt werden Stunden, Minuten und das Datum. Auch diese Uhr wurde von Christian Schnurbaus gewartet und funktionstüchtig gemacht: Sie spielt stündlich ihre Melodie – ebenfalls am Donnerstag und Freitag zu hören.

Schloss Mannheim

Die Glockenspielwerke der Standuhren im „Erlebnisraum der Hofmusik“ sind am Donnerstag, 14.10. und Freitag, 15.10. in Betrieb:

Möllinger-Uhr: Melodie um 12 Uhr.

Krapp-Uhr: Melodie stündlich. Es empfiehlt sich, 10 Minuten vor der vollen Stunde im Trabantensaal zu sein.

Die Plätze im Trabantensaal sind begrenzt. Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 06221. 6 58 88-0 ist erforderlich.

Eintritt (mit Audioguide) 8 Euro / Ermäßigte 4 Euro

Die Plätze im Trabantensaal sind begrenzt. Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 06221. 6 58 88-0 ist erforderlich.

 

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