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Schloss Mannheim

8. Juni 1786: Geburtstag des späteren Großherzogs Carl von Baden

(ssg) Als Erbprinz heiratete Carl Ludwig Friedrich von Baden 1806 Stéphanie de Beauharnais, die Adoptivtochter Napoleons, und stärkte damit das badisch-französische Bündnis. Als Großherzog kämpfte er zunächst für den französischen Kaiser, später gegen ihn. Am 8. Juni 1786 wurde Carl von Baden geboren.

Karl von Baden. Bild: LMZ/SSG/Armen Weischermannheim_stephanie.jpgKarl von Baden. Bild: LMZ/SSG/Armen Weischer

François Gérard: Porträt der Stéphanie de Beauharnais (1789-1860). Schloss Mannheim. Wikimedia Commons, PD

Ein junger Grossherzog

Carl Ludwig Friedrich, geboren am 8. Juni 1786 in Karlsruhe, war der Sohn von Markgraf Karl Ludwig von Baden und Amalie von Hessen-Darmstadt. Als einziger Sohn und damit Erbprinz von Baden erhielt er eine sorgfältige und strenge Erziehung. Mit 15 Jahren besuchte er auf einer großen Reise gemeinsam mit seinem Vater seine Schwestern. Diese waren zu diesem Zeitpunkt schon Zarin von Russland und Königin von Schweden. Bei dieser Reise starb sein Vater bei einem Sturz aus dem Wagen. Noch war Carls Großvater, Karl Friedrich, Markgraf von Baden, doch es zeichnete sich ab, dass Carl früh würde Regierungsverantwortung übernehmen müssen.

Badische Verbindungen mit Frankreich

Carl hatte es Napoleons Machtpolitik zu verdanken, dass er 1806 den Titel eines Erbgroßherzogs annehmen durfte. Um die Verbindung zwischen Frankreich und Baden weiter zu verbinden, setzte Napoleon auf eine Hochzeit. Er fädelte die Vermählung zwischen Stéphanie Louise Adrienne de Beauharnais, einer entfernten Verwandten seiner Ehefrau Joséphine, mit dem badischen Erbprinzen Carl ein. Am 8. April 1806 wurde die Hochzeit in den Pariser Tuilerien gefeiert. Stéphanie und Carl blieben in Paris, bis sie im Juni ihre neue Residenz, das Mannheimer Schloss, bezogen.

Carl als Grossherzog

Das riesige Schloss war seit dem Ende der Kurpfalz 1803 zur badischen Nebenresidenz geworden – die Hauptresidenz befand sich in Karlsruhe – und das junge Erbgroßherzogspaar bezog in Mannheim seinen ersten gemeinsamen Wohnsitz. Nach dem Tod des Großvaters Karl Friedrich 1811 übernahm Carl mit 25 Jahren die Regierung und das Paar siedelte ins Karlsruher Schloss um. Da Baden mit Frankreich verbündet war, musste der junge Großherzog schon bald tausende Soldaten für Napoleons katastrophal verlaufenden Russlandfeldzug bereitstellen. 1813 beendete er jedoch das Bündnis mit Frankreich und wechselte zur Allianz der Gegner Napoleons. Von seiner französischen Ehefrau trennte er sich deshalb nicht. Auch die Tatsache, dass kein männlicher Nachkomme das erste Lebensjahr überlebt hatte, änderte nichts an seiner Treue zu ihr.

Carls politisches Vermächtnis

Eines der großen Verdienste von Großherzog Carl war die Verabschiedung der neuen badischen Landesverfassung im August 1818. Nach langjährigen Diskussionen war ein fortschrittliches Verfassungswerk entstanden, das die Gleichheit vor dem Gesetz oder auch die Gewissensfreiheit zusicherte. Sie galt wegen der Garantien der Grundrechte und eines liberalen Wahlrechts als eine der modernsten Verfassungen im Deutschen Bund. Bereits vier Monate später, am 8. Dezember 1818, starb Carl im Schloss Rastatt nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 32 Jahren. Seine Frau Stéphanie erhielt Mannheim als Witwensitz. Mit ihrem Hofstaat bezog sie den westlichen Schlossteil und lebte hier als hochgeachtete Persönlichkeit – noch 42 Jahre lang.

Schloss Mannheim

Donnerstag bis Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr, letzter Einlass 16 Uhr
8,00 €, Ermäßigte 4,00 €, Familien 20,00 €

Die nächste Themenführungen zu den Wandteppichen in Schloss Mannheim findet am 23. September 2021 statt.

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