16.1.19

Neuerscheinung: Religion in Vindonissa

Kultorte und Kulte im und um das Legionslager

(librum) Das Forschungsfeld «Militär und Religion» blieb bisher weitgehend Gegenstand althistorischer Untersuchungen. Welche Fundstelle, wenn nicht das Legionslager in Vindonissa mit seinen Zivilsiedlungen, hätte das Potenzial, in diesem Forschungsfeld mit einem multidisziplinären Ansatz eine Wende einzuleiten?

Seit 150 Jahren sind in Vindonissa und seinem Umfeld wiederholt Baustrukturen und unzählige Funde zutage gekommen, die ein weites Spektrum von Orten und Formen ritueller Kommunikation dokumentieren. Sie reichen von Zeugnissen privater Frömmigkeit in und ausser Haus bis hin zu kollektiven Handlungen an öffentlichen und gemeinschaftseigenen Kultplätzen im Rahmen der verschiedenen, sich in diesem Lebensraum bewegenden sozialen, zivilen und militärischen Grup-pierungen aus der Zeit des 1. bis 3. Jahrhunderts n. Chr. Wie die jüngsten Funde – eine bislang einzigartige rituelle Deponierung von verbrannten Lammkeulen, Lampen und Münzen – zeigen, harren im Boden von Vindonissa zweifellos noch viele weitere Zeugnisse religiöser Kommunika-tion ihrer Entdeckung und Entschlüsselung.

Andrew Lawrence vermittelt punktuelle Einblicke in den religiösen Alltag der Bewohnerinnen und Bewohnern von Vindonissa, im Kontext von Zeit und Raum und dynamischem Sozialgefüge. Die Kulttopografie des militärischen und zivilen Vindonissa wird in zeitlicher Tiefe erschlossen und katalogisiert. Der Einbezug weiterer spezifischer Fundgattungen, deren kultische Konnotati-onen über Formen bzw. Dekor und/oder Aufschriften gegeben sind oder vermutet werden, verdichtet und ergänzt das gewonnene Bild mit weiteren und anderen Spuren individueller Gesten und gemeinschaftlicher Rituale.

Religion in Vindonissa ist der 24. Band der Publikationsreihe «Veröffentlichungen der Gesellschaft Pro Vindonissa». Das Buch entstand in Kooperation mit LIBRUM Publishers & Editors, Basel, Frankfurt a.M.

Die Publikation Religion in Vindonissa ist als Printausgabe erschienen und kann gleichzeitig Open Access kostenlos genutzt werden. Damit unterstützen Herausgeber und Verlag den in-ternationalen wissenschaftlichen Diskurs und die Forderung universitärer Einrichtungen nach freiem Zugang zu wissenschaftlicher Literatur. Die Publikation ist mit einer Creative Commons Attribution 4.0 International License geschützt.

 

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