25.4.19

Wieviel Burg steckt im Neuen Schloss?

Vortrag mit Dr. Wolfgang Wiese am 7. Mai im Neuen Schloss Tettnang

(ssg) Der nächste Termin der hochkarätig besetzten Vortragsreihe zur Geschichte und Bedeutung des Neuen Schlosses Tettnang steht am 7. Mai auf dem Programm: Dr. Wolfgang Wiese, bis zu seinem Ruhestand im letzten Jahr der Konservator des Schlosses, stellt die Frage: „Wieviel Burg steckt im Neuen Schloss“. Unter dem Titel „Residenz – Behörde – Museum“ stellt eine Vortragsreihe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg das Neue Schloss Tettnang in den Mittelpunkt. Die Veranstaltungsreihe umfasst insgesamt neun Vorträge und ist eine Kooperation mit der Gesellschaft Oberschwaben.

Stadtansicht von Tettnang mit der Ruine

Neues Schloss Tettnang von der GartenseiteOben: Stadtansicht von Tettnang mit der Ruine der alten Burg. Foto: Müller-Schnäpper/SSG

Unten: Neues Schloss Tettnang von der Gartenseite

Vortrag mit dem ehemaligen Konservator des Schlosses
In exponierter Lage mit weitem Blick ins Land: So kennt man das Neue Schloss Tettnang. Die Grafen von Montfort errichteten ihr ehrgeiziges Neubauprojekt, das Neue Schloss, nicht in erster Linie wegen der schönen Aussicht an diesem Ort. Vielmehr stand hier seit dem Mittelalter eine Burg der Grafen. Sie wurde 1633 im Dreißigjährigen Krieg zerstört und blieb über Jahrzehnte als aufragende Ruine stehen. Diese Tettnanger Situation zeigte ein Altarbild, ehemals in der Kapuzinerkirche in Langenargen. Das Ölgemälde von Johann Georg Glückher um 1694 gemalt, ist zwar verloren. Aber die Darstellung von Tettnang ist in einer Zeichnung erhalten, mit dem Turmstumpf der Burg auf der linken Seite, und mit der Alten Schloss Tettnang, das heute das Rathaus der Stadt ist.

Die Burg und ihre Spuren im Schloss
Für den Kunsthistoriker und ehemaligen Konservator von Schloss Tettnang Wolfgang Wiese war die Fragerichtung klar: Wieviel von dieser Burg steckt im barocken Neubau des Schlosses? Verbirgt sich hinter der quadratischen Form von Schloss Tettnang vielleicht ein Rückgriff auf einen historischen Bestand? Wie beeinflusste der Baugrund der Burgruine die Neubaupläne der Montfort? In seinem Vortrag am 7. Mai geht er diesen Fragen nach und bringt dazu die neuesten Forschungen. Dr. Wolfgang Wiese ist wie kein anderer für diese Forschung prädestiniert. Als Kunsthistoriker und ehemaliger Konservator bei den Staatlichen Schlössern und Gärten betreute er im Laufe seiner Berufstätigkeit viele Schlösser im ganzen Land. In den letzten Jahren vor seinem Ruhestand befasste er sich mit dem Neuen Schloss Tettnang. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr; der Eintritt ist frei.

Neun Vorträge von April bis Oktober
Schloss Tettnang im Fokus der Wissenschaft: Die Forschungen der letzten Jahre haben neue Erkenntnisse zur einstigen Residenz der Grafen von Montfort erbracht. Erträge dieser aktuellen wissenschaftlichen Arbeit verleihen dem Schloss eine neue Wertigkeit und korrigieren teilweise sogar historische Irrtümer. Viele der Erkenntnisse aus der Forschung werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Von April bis Oktober entwickelt sich so ein vielfarbiges Bild der Geschichte der eindrucksvollen barocken Residenz, vom Blick auf die Familie der Territorialherren über Fragen der Baugeschichte und der Ausstattung des Schlosses bis zur Nutzung nach dem Ende der Zeit der Montforts.

Vortragsreihe im Neuen Schloss Tettnang

7. Mai 2019, 19.30 Uhr
Das Schloss als Ausdrucksträger seiner ursprünglichen Bedeutung
Referent: Dr. Wolfgang Wiese, Karlsruhe

4. Juni 2019, 19.30 Uhr
Die Offiziersbilder
Eine bisher nicht erkannte Kostbarkeit in Schloss Tettnang
Referent: Dr. Jürgen Luh, Potsdam, Direktor Research Center Sanssouci

9. Juli 2019, 19.30 Uhr
Die Botschaft der Bilder
Korridore, Bacchussaal und Vagantenkabinett in Schloss Tettnang als Demonstration von Bildung und Herkunft
Referentin: Dr. Helga Müller-Schnepper, Immenstaad

17. September 2019, 19.30 Uhr
Das Festmahl der Götter im Tafelzimmer. Ein spätbarockes Deckengemälde von Franz Martin Kuen
Referent: Dr. Gerald Jasbar, Ulm

24. September 2019, 19.30 Uhr
Tettnang bleibt für das Haus Österreich eine sehr vorteilhaftige Aquisition
Referent: Dr. Elmar Kuhn, Meersburg

8. Oktober 2019, 19.30 Uhr
Eleganz aus Sand, Kalk und Gips - Die Stuckausstattung des Neuen Schlosses
Referent: Dr. Ulrich Knapp, Leonberg

15. Oktober 2019, 19.30 Uhr
Beamtenwohnungen und Kanzleiräume oder die Speisekammer auf der Kirchenempore
Referent: Peter Moser, Ravensburg, Baudirektor Vermögen und Bau

22. Oktober 2019, 19.30 Uhr
Und sie leben weiter. Zum Titel derer von Montfort unter Jerome Napoleon
Referent: Dominik Gügel, M.A. Direktor Napoleonmuseum Thurgau, Schloss und Park Arenenberg

Der Eintritt ist frei
Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Vortragsreihe ist eine Kooperation der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit der Gesellschaft Oberschwaben.

Neues Schloss Tettnang

im Detail:  
siehe auch:  

Startseite | Service | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2019
© Texte der Veranstalter, ohne Gewähr