8.5.19

Verbundprojekt zur kulturhistorischen Bedeutung des Textilhandwerks in den prähistorischen Feuchtbodensiedlungen am Bodensee und Oberschwaben

Projekt THEFBO: Homepage ist online

Korbfragment aus Spiralwulstechnik, Hornstaad-Hörnle 1A, ca. 3900 v. Chr.Fischernetz aus Faserlein, Hornstaad-Hörnle 1A, ca. 3900 v. Chr. Korbfragment aus Spiralwulstechnik, Hornstaad-Hörnle 1A, ca. 3900 v. Chr.

Schnurbündel, Hornstaad-Hörnle 1A, ca. 3900 v. Chr.

Fischernetz aus Faserlein, Hornstaad-Hörnle 1A, ca. 3900 v. Chr.

Alle Fotos: LAD/RPS, Y. Mühleis

(rps/lad) Ein Verbundprojekt unter der Federführung des Landesamtes für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart untersucht erstmals systematisch die kulturhistorische Bedeutung des prähistorischen Textilhandwerks in Baden-Württemberg. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben über drei Jahre mit insgesamt knapp 1 Millionen Euro.

Bei archäologischen Ausgrabungen prähistorischer Pfahlbausiedlungen an den Ufern des Bodensees und den Seen und Mooren Oberschwabens werden regelmäßig Reste von Textilien geborgen. Diese haben sich im feuchten Milieu hervorragend erhalten. Zum Repertoire der Textilfunde gehören Reste von Seilen, Netzen, Behältern, Schuhen und Kleidung.

Im Rahmen des neuen textilarchäologischen Projekts werden die vorgeschichtlichen Textilien umfassend katalogisiert, zeitlich eingeordnet und hinsichtlich ihrer Funktion und Herstellungstechnik untersucht. Ziel ist es, Veränderungen in der Nutzung und Technik von Textilien über lange Zeiträume hinweg zu rekonstruieren und besser zu verstehen. Darüber hinaus untersuchen die Forscherinnen und Forscher erstmals systematisch, welche Techniken bereits zu Zeiten der Sammler und Jäger bekannt waren und sich auch in den darauf folgenden Zeiten der frühen sesshaften Bauern erhalten haben.

Das Projekt widmet sich außerdem der Untersuchung der Entstehung von Rinden- und Basttextilien ab den ersten Funden zur Zeit der Jäger und Sammler und ihres Wandels bis hinein in die Bronzezeit. Die Gehölzbaste stehen ganz am Anfang der frühen europäischen Textilentwicklung. Ab dem 4. Jahrtausend vor Christus werden diese Gehölzbaste zunehmend von gewebten Textilien abgelöst.

Wichtige Ergebnisse sollen abschließend der Forschung in Datenbanken, Katalogen und Publikationen ebenso wie der Öffentlichkeit bei einer Ausstellung präsentiert werden.

Verbundpartner des BMBF-Projekts „Die kulturhistorische Bedeutung des Textilhandwerks in den prähistorischen Feuchtbodensiedlungen am Bodensee und Oberschwaben – im Kontext von Anforderungen an textile Objekte und ihre Wahrnehmung“ (THEFBO) sind:

·       Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg und Federseemuseum Bad Buchau
·       Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie (Reiss-Engelhorn Museen): Forschungsstelle Textil
·       Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Institut für Ur- und Frühgeschichte
·       Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD): Textilarchäologie
·       Universität Würzburg: Professur für Museologie

Die Projektleitung im Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart liegt bei Dr. Johanna Banck-Burgess – Textilarchäologie (Verbundkoordination).

Unter www.thefbo.de können jetzt umfassende Informationen zum Projekt abgerufen werden.

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