28.3.19

„Baukultur Kraichgau“: Auszeichnung von 25 Projekten

Zur Abschlussveranstaltung des Auszeichnungsverfahrens wurde auch ein Führer zur Baukultur im Kraichgaus vorgestellt

(rpk) Die Baukultur in den Städten und Gemeinden des Kraichgaus ist ein wichtiger Faktor für attraktive Ortsbilder, intakte Siedlungsstrukturen sowie lebendige Stadt- und Ortskerne. Ein qualitätsvolles Planen und Bauen mit einer zeitgemäßen, kreativen Interpretation der orts- und regionaltypischen Besonderheiten ist ein wesentlicher Pluspunkt für die örtliche Lebensqualität wie auch die touristische Attraktivität und wirkt sich damit günstig auf eine insgesamt zukunftsfähige regionale Entwicklung aus.

Vor diesem Hintergrund initiierten die Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammerbezirk Karlsruhe, und das Regierungspräsidium Karlsruhe gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg im Frühjahr 2018 das Auszeichnungsverfahren „Baukultur Kraichgau“. Im Sinne baukulturell vorbildlicher Lösungen sollten beispielgebende Projekte und Planungen in den Gemeinden des durch historisch gewachsene Ortsbilder geprägten Kraichgaus aufgespürt werden.

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung im Regierungspräsidium Karlsruhe am 19. März 2019 zeichneten die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, Katrin Schütz, Regierungspräsidentin Nicolette Kressl und Andreas Grube, Vorsitzender des Kammerbezirks Karlsruhe der Architektenkammer Baden-Württemberg 25 Projekte aus dem Kraichgau als herausragende Vorbilder für qualitätsvolle Baukultur aus und überreichten den Projektbeteiligten eine Plakette für ihr Engagement. 32 weitere Beiträge wurden darüber hinaus als ebenfalls besonders gelungen gewürdigt.

„Die ausgezeichneten Projekte sind bemerkenswerte Beispiele für das große baukulturelle Engagement in der Region. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Entwicklung des Kraichgaus als Wohn- und Wirtschaftsstandort“, so Staatssekretärin Schütz. Die „Baukultur Kraichgau“ soll dem Planen und Bauen in der Region auch künftig hilfreiche Impulse geben. Darum unterstützen wir als Land diese Initiative gerne und freuen uns auf künftige Aktivitäten.“ Ebenso würdigte Regierungspräsidentin Kressl die Bedeutung des Themas im Kontext der regionalen Entwicklung: „Eine zeitgemäße Baukultur ist mehr als die Suche nach gestalterischen Lösungen, sie ist von entscheidender Bedeutung für ein funktionierendes Siedlungsgefüge, attraktive Ortsbilder und damit für wettbewerbsfähige Kommunen.“ Andreas Grube von der Architektenkammer Baden-Württemberg zeigte sich über die Ergebnisse des Verfahrens erfreut und richtete den Blick nach vorne: „Die Ergebnisse zeugen von den baukulturellen Qualitäten des Kraichgaus. Gleichzeitig sehen wir es als unsere Aufgabe, die dahingehende Arbeit in den Kommunen auch zukünftig zu begleiten.“

Die Entscheidung über die Auszeichnungen und Würdigungen traf eine zweistufig organisierte Jury, unter anderem besetzt mit Fachleuten aus Architektur, Verwaltung, Tourismus, Weinbau und Handwerk. Maßgebliche Kriterien für die Projektauswahl waren beispielsweise eine zeitgemäße und funktionale Architektur unter Beachtung ortstypischer Spezifika und eine innovative und ressourcenschonende Ausführung. Teilnahmeberechtigt waren Kommunen, private und öffentliche Bauherren sowie Architekten und Ingenieure, Innenarchitekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten.

Die ausgezeichneten Projekte werden in einem umfangreichen Führer zur Baukultur im Kraichgau dokumentiert, der im Rahmen der Veranstaltung ebenfalls vorgestellt wurde. Weiterhin wurde eine Wanderausstellung eröffnet, die in den kommenden Monaten an vielen Orten des Kraichgaus dessen baukulturelle Qualitäten erlebbar machen soll. Die Ausstellung ist zunächst bis zum 26. März 2019 im Regierungspräsidium Karlsruhe sowie am 28. März 2019 bei der Netzwerkkonferenz Baukultur Baden-Württemberg 2019 in der Liederhalle Stuttgart zu sehen.

Die Initiative „Baukultur Kraichgau“ ist Bestandteil der Landesinitiative Baukultur Baden-Württemberg und wird in diesem Rahmen vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg unterstützt und gefördert. Die Stärkung der Baukultur in den unterschiedlichen Regionen ist ein Schwerpunkt der Landesinitiative. Die „Baukultur Kraichgau“ steht im Kontext zu den Initiativen „Baukultur Schwarzwald“ (Regierungs- und Kammerbezirk Freiburg) und „Baukultur Schwäbische Alb“ (Regierungs- und Kammerbezirk Tübingen). Ebenso wie diese Initiativen hat die „Baukultur Kraichgau“ das Ziel, den Blick auf regionale bauliche Qualitäten zu lenken. Ebenso will sie zu einem Planen und Bauen anregen, das die nachhaltige Entwicklung der Städte und Gemeinden in der Region als Wohn- und Wirtschaftsstandort mit Stärkung ihrer lokalen Eigenart und Identität in hoher städtebaulicher und gestalterischer Qualität zum Ziel hat. Die Initiative setzt darauf, weitere Akteure und Mitstreiter in der Region zu gewinnen und die Bildung eines regionalen Netzwerks zur Stärkung der Baukultur anzustoßen. Neben dem öffentlichen Dialog gehört dazu auch die Auseinandersetzung am praktischen Beispiel, um den Blick und das Verständnis dafür zu schärfen, was gutes Bauen ermöglicht, und wie dessen Gelingen zur Lebensqualität und zum guten Miteinander in Städten und Gemeinden beitragen kann. Eine starke regionale Baukultur trägt zur Stärkung der regionalen Identität und zur positiven Wahrnehmung der Region über deren Grenzen hinaus bei.


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