18.4.18

Festliche Übergabe der sanierten und ausgebauten Gebäude an das Evangelische Seminar Maulbronn

(fm_bw) Nachdem die Baumaßnahmen in der mittelalterlichen Klosteranlage Maulbronn abgeschlossen sind, hat Finanzministerin Edith Sitzmann am Sonntag (10. Juni) die sanierten und ausgebauten Gebäude an das Evangelische Seminar Maulbronn übergeben.  

Das Oratorium der Mönche im Bereich der Schule. Im Erdgeschoss des Baus befindet sich das Parlatorium.Ikone des Maulbronner Gesamtkomplexes: Die gotische Brunnenhalle mit dem blühenden MagnolienbaumDas Oratorium der Mönche im Bereich der Schule. Im Erdgeschoss des Baus befindet sich das Parlatorium.

Unten: Ikone des Maulbronner Gesamtkomplexes: Die gotische Brunnenhalle mit dem blühenden Magnolienbaum

„Das Evangelische Seminar Maulbronn bietet nun Platz zum Leben und Lernen für 100 Schülerinnen und Schüler“, so Sitzmann während eines Festgottesdienstes in der Klosterkirche. „Ich freue mich, dass die einzigartige kulturhistorische Klosteranlage mit Leben gefüllt ist“. Mit diesen Investitionen stärke das Land die jahrhundertalte Tradition der Bildungseinrichtung im Kloster Maulbronn. Gleichzeitig zeige Vermögen und Bau Baden-Württemberg mit den Baumaßnahmen, wie historische Bausubstanz im Land nachhaltig genutzt wird.  

In insgesamt acht Bauabschnitten wurden von 2007 bis 2018 die vom Evangelischen Seminar genutzten Räumlichkeiten saniert und ausgebaut - und das bei laufendem Schul- und Internatsbetrieb. Neben der Modernisierung und dem Ausbau für die schulische Nutzung wurden unter anderem Schäden an der historischen Tragkonstruktion behoben. Teilweise wurden Bereiche barrierefrei zugänglich gemacht. Auch der Brandschutz wurde verbessert. Zudem wurde für die Küche ein neues Gebäude errichtet. 

Insgesamt wurden rund 17,4 Millionen Euro investiert. Hiervon hat das Land Baden-Württemberg rund 14,6 Millionen Euro finanziert, die Evangelische Seminarstiftung und der Bund unterstützten mit jeweils rund 1,4 Millionen Euro. „Die Investition des Landes zeigt: Bildung und Bewahrung des kulturellen Erbes sind uns viel wert”, so Finanzministerin Edith Sitzmann.  

Das Kloster Maulbronn, 1147 von Zisterziensern gegründet, ist eines der bedeutendsten und meistbesuchten Kulturdenkmäler Baden-Württembergs. Seit 1993 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es gilt als die besterhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. Besucherinnen und Besucher bekommen hier ein nahezu unverfälschtes Bild eines mittelalterlichen Klosters. „Die Bewahrung des Klosters Maulbronn ist für das Land Baden-Württemberg von größter Bedeutung. Wir wollen kulturell und historisch bedeutsame Liegenschaften des Landes möglichst vielen Menschen zugänglich machen“, so Ministerin Sitzmann.  

Mit der Reformation in Württemberg endete das klösterliche Leben in Maulbronn 1534. Nach der Reformation wandelte Herzog Christoph von Württemberg das Zisterzienserkloster im Jahr 1556 zur evangelischen Klosterschule um. Namhafte Größen aus Wissenschaft und Literatur wie Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und Hermann Hesse gingen in Maulbronn zur Schule.  

Heute ist das Evangelische Seminar Maulbronn als staatliches Gymnasium mit einem Internat in Trägerschaft der Evangelischen Seminarstiftung im Klosterkomplex untergebracht. Im Zuge der G8-Schulreform hatten die Evangelische Seminarstiftung und das Land Baden-Württemberg vereinbart, die Schülerzahl des Gymnasiums mit Internat auf 100 zu erhöhen.

im Detail: #denkmalschutz
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