5.9.17

Staatliche Schlösser und Gärten

Farbenreichtum: der Schwetzinger Schlossgarten im Spätsommer

(ssg) - Üppiger Glanz des Spätsommers: Der kurfürstliche Schlossgarten in Schwetzingen präsentiert sich im ganzen Reichtum der intensiven Farben der späten Sommerblüher. Der raffinierte Wechsel von offenem Gelände und baumbestandenen Partien machen den Schlossgarten zu einem perfekten Ziel nicht nur an warmen Tagen. Jetzt ist er auf dem Höhepunkt seiner Pracht – und besonders schön.

Blumenmeer im Parterre
Durchschreitet man den Durchgang unter dem Mitteltrakt von Schloss Schwetzingen, verändert sich die ganze Welt: Dafür haben die Gartenarchitekten des 18. Jahrhunderts gesorgt. Ein Paradies voller Harmonie und Regelmäßigkeit entfaltet sich vor den Blicken. Die plätschernden Brunnen und der knirschende Kies auf den Wegen schaffen eine ganz eigene Stimmung. Und die Beete im Kreisparterre, dem Herzstück des kunstvollen Schlossgartens, glänzen in den Farben des Spätsommers. Löwenmaul, Bechermalve, Ziertabak, Ziersalbei und Gartenfuchsschwanz liegen in ihrer derzeit bunten Pracht zu Füßen des Schlosses. Im kühlen Schatten der waldigen Angloisen und Boskette am oberen Rand des Parterres lassen sich grüne Korridore erkunden, geschmückt mit eleganten Skulpturen und Vasen. Aktuell erhalten die dortigen Heckenwände und Bäume ihren jährlichen Formschnitt. Hier im Schatten lässt es sich gut träumen: Dafür stehen viele historische Steinbänke bereit.

Grüner Flor im Landschaftsgarten
Um den barocken Garten herum legte Hofgärtner Friedrich Ludwig von Sckell am Ende des 18. Jahrhunderts landschaftliche Partien an. Im Englischen Garten und auf den Wiesen um den Merkurtempel schimmert das Violett der Kornblumen zwischen Berufkraut, Wilder Möhre und Gräsern, während am Wegrand sich die Früchte der Kornelkirsche (Cornus mas) allmählich rot färben. In diesem Teil des Gartens werden zurzeit Fotografien der Künstlerin Christine May gezeigt. Die Ausstellung „Frau und Natur – Die Natur der Frau“ präsentiert die Künstlerin in verschiedenen Rollen und mit aufwendigen Bodypaintings in der Natur.

Wasserkastell im Schwetzinger Schlossgarten
Wasserkastell und Obelisk im Schwetzinger Schlossgarten . Foto: Henrike von Werder/ssg

Kostbarkeit Arboretum
Im Arboretum werden seit kurfürstlicher Zeit ungewöhnliche Büsche und Bäume gezogen. Nicht zu übersehen sind hier etwa die blühenden Roseneibisch-Sträucher (Hibiscus syriacus), die im Arboretum gleich hinter dem Badhaus gedeihen. Dagegen sind die unauffälligen grünen Blüten und Fruchtstände des Japanischen Perlschnurbaums (Sophora japonica), des Blasenbaums (Koelreuteria paniculata) oder der Kaukasischen Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) nicht ganz so leicht zu entdecken. Auffällig ist der Perückenstrauch (Cotinus coggyria), dessen rote Fruchtstände sich jetzt vom Laub abheben. Exemplare davon stehen im Arborium, am südöstlichen Ufer des großen Weihers, im Blütenboskett um den Tempel der Minerva und im Türkischen Garten, der die Moschee umgibt.

Kübelpflanzen im Orangeriegarten
Nur noch wenige Wochen bleiben den Exoten, die vor dem Orangeriegebäude und im Kreisparterre stehen: Die prachtvollen Kübelpflanzen, durchweg nicht winterhart, wandern mitsamt ihren für Schwetzingen typischen weißen Stollenkübeln mit den grünen Metallbändern im Herbst in ihre Winterquartiere. Leuchtend orange und gelb blüht zur Zeit das Wandelröschen (Lantana camera), in zarten Rosatönen der Oleander und der Seidenbaum (Albizia julibrissin) und die Schmucklilie in violett-blau.

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