2.6.16
Klimawandel bedroht UNESCO-Welterbestätten
Studie "World Heritage and Tourism in a Changing
Climate" warnt vor Risiken
(unesco) Der Klimawandel ist eines der größten Risiken
für Welterbestätten. Das stellen die Autoren der Studie "World
Heritage and Tourism in a Changing Climate" fest. Sie wurde
von der UNESCO, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP)
und der "Union of Concerned Scientists" (UCS) erstellt.
"Wir müssen die weltweite Bedrohung von Welterbestätten
durch den Klimawandel besser verstehen und entsprechende Maßnahmen
ergreifen", sagte Dr. Mechtild Rössler, Direktorin des
UNESCO-Welterbezentrums. "Wie die Ergebnisse der vorliegenden
Studie zeigen, müssen unsere Klimaschutz-Anstrengungen gemäß Pariser
Klimaabkommen den Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad
begrenzen, um unser Welterbe für aktuelle und künftige
Generationen zu erhalten."
Die UNESCO/UNEP/UCS-Studie untersucht die Risiken beispielhaft
anhand von 31 Weltnatur- und Kulturerbestätten in 29 Ländern.
Risiken sind unter anderem steigende Temperaturen, schmelzende
Gletscher, steigender Meeresspiegel, extreme Dürren und längere
Waldbrandsaisons. Die Auswirkungen des Klimawandels können
dazu führen, dass viele Welterbestätten ihren außergewöhnlichen
universellen Wert verlieren. Das könnte auch den Tourismus
und die wirtschaftliche Entwicklung von Welterbestätten insbesondere
in Entwicklungsländern erheblich beeinträchtigen, so
die Warnung der Autoren. Dennoch werde der Klimawandel in Managementstrategien
von Welterbestätten und in der Entwicklung touristischer Nutzungskonzepte
zu wenig berücksichtigt.
Die Studie dokumentiert den Einfluss des Klimawandels auf weltbekannte
Touristenziele wie dem italienischen Venedig, Stonehenge in Großbritannien,
den Galapagos-Inseln von Ecuador, der südafrikanischen Landschaft
Cape Floral, der Hafenstadt Cartagena in Kolumbien und dem japanischen
Shiretoko-Nationalpark. Auch die grenzüberschreitende Welterbestätte
Wattenmeer wird vom Klimawandel betroffen sein, zum Beispiel durch
den steigenden Meeresspiegel und durch zunehmende Stürme.
Eine Abnahme der Landfläche könnte beispielsweise die
Nahrungssuche für Vögel erschweren. Bisher ist das Wattenmeer
eines der vogelreichsten Gebiete weltweit. Derzeit besuchen laut
Studie jährlich etwa 10 Millionen Menschen die Stätte
und verantworten damit Einnahmen von 3 bis 5 Milliarden Euro.
Weitere Informationen:
Studie "World
Heritage and Tourism in a Changing Climate" (PDF)
Webseite "Klimawandel
und Welterbestätten" (in
englischer Sprache) |