23.9.16
Vermutlich frühchristliches Baptisterium unter
dem Straßburger Münster entdeckt
(inrap) Bereits 2014 wurde in der Laurentiuskapelle
im Straßburger Münster ein Mauerstück aufdeckt, das als Ecke eines
Beckens interpretiert wurde. Die Archäologen stellten drei Bauphasen
fest: Ein erstes Becken wurde durch eine außen gelegene Sitzbank
erweitert und durch eine innere Mauerung im Umfang verkleinert.
Ein abdichtender Putzüberzug beweist, dass es sich um ein Wasserbecken
handelt. Schließlich erhöhte ein neuer Boden den Grund des
Beckens um ca. 10 cm. Dieses Becken wurde ohne Fundamente direkt
auf dem Boden errichtet. Dieses Podium befanbd sich in der Mitte
eines Raums oder einer offenen und geschützten Fläche mit einem
gestampften Lehmboden.
Im Vergleich dieses Beckens mit anderen der frühchristlichen Zeit
identifizieren die Archäologen diese Struktur mit einem Taufbecken.
Es würde sich dann um einen frühchristlichen Kultplatz an der Stelle
des späteren ottonischen Münsters von 1015, der Vorgängerbaus der
heutigen Kathedrale, handeln. Dieses Taufbecken, wenn denn die
Hypothese bestätigt werden könnte, bezeichnete das erste Zeugnis
eines frühchristlichen Kults in Straßburg. |