11.5.16
Schlossgarten Schwetzingen
Der Sommer kommt: Florwechsel im Kreisparterre das
Schlossgartens
(ssg) Die Zeit der bunten Frühjahrsblüher geht zu Ende:
Im Schlossgarten Schwetzingen werden die ornamentalen Beete im
großen Kreisparterre direkt beim Schloss jetzt neu bepflanzt.
Bis alles wieder farbenprächtig strahlt, müssen aber
erst noch die Eisheiligen ins Land gehen.
Platz für den Sommer in den barocken Beeten
In dieser Woche haben die Schlossgärtner mit dem Florwechsel
begonnen, um die dekorativen Beete im berühmten barocken Kreisparterre
für den Sommer vorzubereiten. 14 Mitarbeiter werden zehn Tage
beschäftigt sein, um die vielfarbige Bepflanzung herzustellen – „…dafür
brauchen wir aber optimale Wetterbedingungen“, erklärt
Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung. Auf einer Länge
von 880 m und einer Breite von zwei Metern werden die Beete jetzt
abgeräumt und neu bepflanzt. Etwa 20.000 Pflanzen, alle in
der betriebseigenen Gärtnerei im Schlossgarten Schwetzingen
angezogen, wachsen dann den Sommer über auf den insgesamt
1760 Quadratmetern der Beete.
Historische Vorbilder für die Bepflanzung
Gepflanzt wird nach einem exakten Plan: Wie auf einem Schachbrett
wechseln die Sorten, angelegt in fünf Längsreihen.
Die äußeren Reihen entsprechen sich, die mittlere
Reihe ist solitär bepflanzt. Alle 4,8 m wiederholt sich
das Muster. „Die Bepflanzung orientiert sich dabei streng
an Vorlagen des 18. Jahrhunderts“, erklärt Sandra
Moritz. Das betrifft auch die Auswahl der dekorativen Pflanzen,
fährt die Leiterin der Schlossverwaltung fort: „Das
sind alles Sorten, die es auch damals schon gegeben hat.“ Leberbalsam,
zwei Sorten Fuchsschwanz, Tagetes in zwei Varianten, Löwenmäulchen
in Rot, Weiß, Gelb, Nelken in Weiß und Rosa, Vanilleblume,
Wucherblume, Ziertabak, Ringelblume, Brandschopf, Bechermalve,
Sonnenhut, Salbei in Rot, Rosa und Blau, Kornblume, Sonnenhut
in zwei Spielarten, Kugelamarant, Mutterkraut. 25 verschiedene
niedrige und halbhohe Sorten stehen in diesem Jahr auf der Pflanzliste
der Schlossgärtner (Bild: Sommerbepflanzung 2015).
Bäumchen setzen Akzente für kalkulierte
Wirkung
Akzente setzen in Form gestutzte Halbstämme: etwa Zierapfelbäumchen,
aber auch die zahlreichen Kübelpflanzen, mit denen der Schwetzinger
Garten glänzt. Etwa 500 Stück sind es: Palmen, Granatäpfel,
Oleander, Lorbeer, Zitrusbäume, Oliven, Bananen, Albizien,
Khaki, Yucca, Wandelröschen, Bleiwurz, Schmucklilien, Zieringwer,
Hibiskus, Nachtschatten, Hammersträucher, Strelizien, Cassia,
Myrten und Korallensträucher. Das meiste aber wird erst nach
den Eisheiligen an seinen Platz gestellt: Und so kommt es, dass
in diesem Jahr über Pfingsten die Beete im Zirkelparterre
einen eher nackten Eindruck machen: „Aufgrund der kalten
Witterung konnte der Florwechsel erst am 9. Mai beginnen“,
erklärt Sandra Moritz. „Vor Pfingsten ging’s ums
Abräumen, Pflanzenreste entfernen, Düngen und Fräsen“.
Dabei werden die Beete ganz traditionell in Form eines Karpfenrückens
angelegt. Sandra Moritz: „Die Pflanzung selbst wird erst
nach Pfingsten eingebracht. Bis dahin sind auch die Eisheiligen
vorbei.“
Eindrucksvolle Zahlen im Schlossgarten
Der weitläufige Schlossgarten kann mit seinen Zahlen beeindrucken:
Allein 12,5 km Hainbuchenhecken sind es, die regelmäßig
von den Schlossgärtnern in Form geschnitten werden müssen.
Vier Kilometer lang sind die Buchshecken, die die Rabatten einfassen – und
auch die müssen in Form gehalten werden. 860 Linden warten
auf die Scheren der Gärtner. Dazu kommen 4.000 Bäume – gezählt
sind nur die größeren mit einem Stammdurchmesser von
10 cm und nicht die Bäume in den Alleen.
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