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Schlossgarten Schwetzingen

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7.7.16

Schlossgarten Schwetzingen

Prunkvasen vom Zirkelbau werden entfernt und gesichert

(ssg) Schäden an einer Prunkvase auf dem Dach des südlichen Zirkelbaus führten dazu, dass die bekrönenden Flammen herabstürzten – zum Glück ohne dass dabei jemand zu Schaden kam. Die Untersuchung ergab jetzt, dass alle acht Vasen, Abgüsse der 1970er-Jahre, heruntergenommen und gesichert werden müssen.

Abgüsse auf dem Dach des südlichen Zirkelbaus
Mit dem Schrecken kam eine Besuchergruppe bei einer Führung im Schlossgarten Schwetzingen davon: Während des Rundgangs mit dem Gartenexperten Dr. Ralf Richard Wagner am Nachmittag des 23. Juni fiel ein Stück von einer der steinernen Prunkvasen vom Dach des südlichen Zirkelbaus am Kreisparterre des Schlossgartens. Die Vase im Bereich des Mozartsaals verlor dabei ihre typische Bekrönung, stilisierte Flammen, die sich über dem barocken Gefäß in Urnenform erheben. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg reagierten schnell und sperrten den betroffenen Bereich der Zirkelbauten ab.

Umfassende Überprüfung
Gleich am nächsten Morgen ließ die zuständige Bauleitung in Schwetzingen, zugehörig zum Amt Mannheim und Heidelberg von Vermögen und Baden Bau Baden-Württemberg, alle Vasen auf dem Dach des Südzirkels untersuchen. Sicherheitshalber wurde dabei sofort eine zweite Vase heruntergenommen. Auch sie wies Schäden auf. Im Zuge der weiteren Untersuchung wurde festgestellt, dass bei allen Vasen auf dem südlichen und dem nördlichen Zirkel Haarrisse vorhanden sind. Die feinen Risse in den Vasen bedeuten noch keine Gefährdung, dennoch wird das Bauamt alle Exemplare vom Dach nehmen lassen und erst nach genauerer Überprüfung wieder montieren.

Barocker Skulpturenschmuck als Teil des Ganzen
Die Vasen auf den Zirkelbauten sind ein ganz typisches Element der barocken Architektur: Sie beleben die Silhouette der Bauten und setzen Akzente. Wie die zahlreichen Figuren, für die der Schlossgarten von Schwetzingen berühmt ist, gehören sie zum Ensemble von Schloss und Schlossgarten und tragen zur Gesamtwirkung der einstigen Sommerresidenz bei. Bei den insgesamt acht Vasen auf den Zirkelbauten handelt es sich um Abgüsse der Originale, angefertigt in den 1970er-Jahren. Die wertvollen Originale des 18. Jahrhunderts, zumeist aus Sandstein, werden größtenteils in der Orangerie des Schwetzinger Schlossgartens gezeigt, wo sie vor Witterungseinflüssen geschützt sind.

Arbeiten begannen am Mittwoch
Am Mittwoch wurden die derzeit noch auf den Dächern verbliebenen sechs Vasen mit Kranwagen und Hubsteiger entfernt. Die Reparaturkosten sind beträchtlich: In einer ersten Schätzung spricht das Amt Schwetzingen von Vermögen und Bau Baden-Württemberg von Kosten von ca. 5.000 Euro je Stück. „Wir sind dem Amt Mannheim und Heidelberg von Vermögen und Bau Baden-Württemberg dankbar, dass es möglich war, gleich das ganze Ensemble zu untersuchen und einer Sicherung zu unterziehen“, erklärt Michael Hörrmann. Man hoffe darauf, dass bald wieder die typische Silhouette der Zirkelbauten mit der bewegten und reich geschmückten barocken Dachlinie hergestellt werden könne.

 
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