16.3.16
Sternschnuppen, Luftballons und schwarze Löcher
Veranstaltungen zum Thema "Naturwissenschaften am kurpfälzischen
Hof"
(ssg) Wegweisend im 18. Jahrhundert: Kurfürst Carl Theodor
von der Pfalz begeisterte sich für die Astronomie und die
Naturwissenschaften und förderte sie nachhaltig. Unter dem
Titel „Charta Palatina“ laden die Schlösser in
Schwetzingen und Mannheim in diesem Jahr zu einem besonderen Veranstaltungsprogramm
ein. Bei Vorträgen und Sonderführungen erfahren die Gäste
mehr über die Mannheimer Sternwarte, über Schwarze Löcher
und sie können im Schwetzinger Schlossgarten Sternschnuppen
bewundern.
Charta Palatina – Faszination Wissenschaft
Ende März beginnt in den Schlössern Mannheim, Schwetzingen
und Heidelberg sowie im Mannheimer Technoseum eine besondere Veranstaltungsreihe.
Unter dem Titel „Charta Palatina“ laden die Staatlichen
Schlösser und Gärten die Besucher dazu ein, in die Geschichte
der Wissenschaft einzutauchen – und die spricht im 18. Jahrhundert
mit deutlichem Kurpfälzer Akzent. Der Kurfürst sorgte
mit seinem Interesse und seiner finanziellen Unterstützung
dafür, dass in Mannheim und Schwetzingen Forschung stattfand,
die die Region schon damals zu einem „Hotspot“ der
Naturwissenschaften machte. Von den astronomischen Entdeckungen
oder von der bedeutenden kurpfälzischen Geschichte des Blitzableiters
hört man bei den Veranstaltungen – oder kann sich beim
Sternschnuppen-Beobachten im Schlossgarten Schwetzingen entspannen.
Die namensgebende „Charta Palatina“ war eine der genauesten
Karten des 18. Jahrhunderts. Diese topografische Landkarte der
Pfalz stammte von Christian Mayer, dem damaligen kurpfälzischen „Hofsternseher“.
Mayer entdeckte außerdem an der Mannheimer Sternwarte über
100 Doppelsterne.
Die Sternwarte und die Akademie der Wissenschaften
„Wahrheit soll das oberste Gesetz sein.“ Dies war nicht
nur das Leitmotiv der Academia Theodoro Palatina, der kurpfälzischen
Akademie der Wissenschaften. Es ist gleichzeitig der Titel einer
Sonderführung, die in diesem Jahr erstmals am 20. März
angeboten wird. Bei diesem Rundgang durch das Mannheimer Schloss
und die Sternwarte wird Kurfürst Carl Theodors Liebe zu Wissenschaft,
Kunst und Musik deutlich. Weitere Themen sind die berühmten „Mannheimer
Stunden“, die Hemmer‘schen „Fünfsterne“ und
die kurpfälzische „Teutsche Gesellschaft“. Mehr über
die Mannheimer Sternwarte erfährt man auch bei einer Führung
durch das Mannheimer Technoseum, die erstmals am 16. April auf
dem Programm steht. In der Sternwarte wurde das Phänomen der
Doppelsterne durch den Astronomen Christian Meyer entdeckt und
hier wurde ab 1780 dreimal täglich das Klima aufgezeichnet.
Nach wie vor existiert die Sternwarte als Bauwerk. Die Instrumente,
die dort benutzt wurden, bewahrt das Mannheimer Technoseum auf – zu
erleben bei der Führung am 16. April.
Tagung widmet sich dem genialen Forscher Hemmer
Ein regelrechtes Universalgenie war Johann Jakob Hemmer. Er beschäftigte
sich im 18. Jahrhundert vorwiegend mit der damals die Physik stark
beherrschenden Elektrizitätslehre. 1783 ahmte er den berühmten
Versuch von Benjamin Franklin nach und ließ während
eines Gewitters einen Papierdrachen steigen. Danach konnte er seinen
Blitzableiter, den sogenannten „Hemmer‘schen Fünfstern“,
perfektionieren. Bei einer Tagung im Schloss Mannheim am 12. Juni
erfährt man mehr über Hemmers globales meteorologisches
Messnetz, die Begründung der Klimaforschung und kann die historische
Sternwarte besichtigen.
Von Sternen und Sternschnuppen
Am 19. März (nicht am 6. April, wie im Flyer zum Veranstaltungsprogramm
fälschlicherweise angegeben) bekommen Interessierte seltene
Einblicke in die Welt der Wissenschaft: Bei der Schwetzinger Astronomietagung
halten Historiker, Astrophysiker und Raumfahrttechniker Vorträge über
astronomische Errungenschaften und spannen einen Bogen vom historischen
Venustransit bis zur modernen Beobachtung Schwarzer Löcher.
Im Anschluss an die Tagung wird um 18.00 Uhr das Bodendenkmal für
den kurpfälzischen „Hofsternseher“ Christian Mayer
vor dem Haupteingangstor des Schlosses enthüllt. Am 23. April
können die Besucher von Schloss Schwetzingen nach einer stimmungsvollen
Gartenführung im Morgengrauen auf Liegestühlen entspannen
und im historischen Gemüsegarten bei hoffentlich wolkenlosem
Himmel Sternschnuppen beobachten. Das vollständige Programm
findet man im Internetportal der Staatlichen Schlösser und
Gärten Baden-Württemberg unter www.schloss-schwetzingen.de,
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