2.8.16
Erarbeitung des Naturpark-Plans 2025 des Naturparks
Südschwarzwald
(nps) Der Naturpark Südschwarzwald überarbeitet in den
Jahren 2016 und 2017 seinen Naturpark-Plan. Dieser soll für
die kommenden zehn Jahre Ziele und Handlungsfelder der künftigen
Naturparkarbeit festlegen und beschreiben. Dabei orientiert er
sich an dem Vorläuferplan aus dem Jahr 2003 und den Ergebnissen,
die in einer Stärken-/Schwächenanalyse der vergangenen
Periode gewonnen wurden.
In einem umfangreichen Beteiligungsprozess sollen die Protagonisten
und die Bevölkerung im Naturpark intensiv eingebunden werden,
um ein zukunftsweisendes und belastbares Handlungskonzept zu
erstellen. Während der Gesamtlaufzeit der
Erarbeitung werden zudem übergeordnete
Trends und Rahmenbedingungen berücksichtigt. Dies geschieht
durch fallweises Hinzuziehen von Expertinnen und Experten.
Auftaktveranstaltung in Schluchsee
Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung
ins Kurhaus Schluchsee am Dienstag, 26. Juli 2016, um „ihren“ Naturpark
Südschwarzwald mitzugestalten.
Ziel der Veranstaltung war, den Akteuren sowie interessierten
Bürgerinnen
und Bürgern die fachlichen und methodischen Grundlagen
und Prinzipien der Erarbeitung des Naturpark-Plans zu erläutern.
Bei einem Rundgang durch die Themenfelder wurde zum Mitdiskutieren
und zur Teilnahme an der im Herbst und Winter 2016/2017 anschließenden
Workshop-Phase eingeladen. Ehrengast des Abends war Peter Hauk
MdL, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Baden-Württemberg. „Der Naturpark Südschwarzwald
ist in der Region sehr gut verankert. Dank aktiver Mitsprache
unterschiedlichster Interessens-gruppen sowie Mitgestaltungsmöglichkeiten
für
Bürgerinnen und Bürger ist der Naturpark Südschwarzwald
ein Projekt aller Beteiligter, das für
Wertschätzung in der Region sorgt, re-gionale Produkte
erfolgreich vermarktet und für den Erhalt unserer einzigartigen
Kulturlandschaft sorgt“, sagte Minister Hauk.
Die Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald, Landrätin
Marion Dammann, freute sich, dass so viele Akteure im Naturpark
der Einladung gefolgt waren. Der Naturpark sei in der Bevölkerung
angekommen und heute nicht mehr aus der Region wegzudenken. „Der
Na-turpark Südschwarzwald will als Modellregion für
nachhaltiges Handeln dazu beitragen, dass Zukunftsperspektiven
für unsere
Gesellschaft aufgezeigt werden. Deswegen starten wir mit Ihnen
jetzt in die Zukunft“, so Dammann. Neben Dank ging auch
die Bitte nach Stuttgart, die Naturparke auch weiterhin aufgabengerecht
auszustatten, damit diese die gesellschaftlich relevanten Handlungsfelder
aktiv bearbeiten können.
Für Auflockerung sorgten die „Bure zum Alange“ mit
ihrer wie immer treffenden kabarettistischen Umsetzung des
Themas. Bewirtet wurde vom Kurhaus Schluchsee, der Blumenschmuck
stammte
vom Naturpark-Partnerverein „Bauerngarten- und Wildkräuterland
Baden“.
Freuen sich über den gelungenen Startschuss zum „Naturpark-Plan
2025“ des Naturparks Südschwarzwald (v. l.): Roland
Schöttle, Geschäftsführer Naturpark Südschwarzwald,
Peter Hauk MdL, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Baden-Württemberg, Martina Braun MdL, Landrätin Marion
Dammann, Vorsitzende Naturpark Südschwarzwald, Gabriele Schmidt
MdB, Regierungsvizepräsident Klemens Ficht, Regierungspräsidium
Freiburg, Landrat Dr. Martin Kistler, Waldshut, Bürgermeisterin
Hannelore Reinbold-Mench, stellvertretende Vorsitzende Naturpark
Südschwarzwald, Landrat Hanno Hurth, Emmendingen. Foto © Naturpark
Südschwarzwald
Weiterführende Informationen zum Naturpark-Plan
2025
Der Naturpark-Plan soll in einem klar strukturierten und breiten
Beteiligungsprozess erarbeitet werden. Grundlage hierfür
ist der erste Entwurf (Entwurf 1.0) zum Naturpark-Plan 2025,
der im Rahmen einer Klausurtagung des Naturpark-Gesamtvorstandes
im
Juli 2015 erarbeitet wurde.
Es ist vorgesehen, auf dieser Basis den Dialog mit wichtigen
Akteuren in der Region zu führen. Unter Akteuren sind
die Mitglieder der bestehenden Arbeitskreise des Naturparks,
Schlüsselpersonen
aus relevanten Themenfeldern, aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung
und Zivilgesellschaft subsumiert. Zudem soll der Prozess
offen bleiben für die interessierten Bürgerinnen
und Bürger
und keine reine Expertenanhörung darstellen.
Im Frühsommer
dieses Jahres wurde begonnen, auf den Naturpark-Märkten
die Meinung der Besucher abzufragen. Dies geschieht im Wege
der direkten Ansprache und mittels eines mobilen Fotostudios.
Ob mit
Bollenhut, Wanderschuh oder Kuckucksuhr – die Besucher
können
für ihr Foto aus vielfältigen Requisiten wählen
oder auf Postkarten Tipps und Anregungen für den Naturpark
schreiben.
Im Herbst und Winter 2016/2017 findet eine Workshop-Phase
statt, in deren Rahmen der vorliegende „Entwurf 1.0“ des
Gesamtvorstandes mit den Teilnehmenden diskutiert wird.
Nach Abschluss der Workshop-Phase im Frühjahr 2017 werden
wiederum in einer breit angelegten öffentlichkeitswirksamen
Veranstaltung, dem sogenannten Bergfest, die bis dahin neu
hinzugekommenen Inhalte des Naturparkplans in einem Entwurf
2.0 der Öffentlichkeit
vorgestellt und nochmals diskutiert. Kurz danach wird die
Online-Werkstatt geöffnet, die für alle Interessierten
Möglichkeiten
der Beteiligung bietet.
Nach diesem letzten Beteiligungsformat geht der Entwurf 3.0
in die Gremien des Naturparks zur Schlussabstimmung und
wird im
Herbst 2017 veröffentlicht.
Die Homepage www.unser-naturpark.de informiert während der
gesamten Projektlaufzeit über Neuigkeiten und Veranstaltungen
rund um den Naturpark-Plan 2025. Auch die Online-Werkstatt wird über
die Seite erreichbar sein – schauen Sie vorbei und
diskutieren Sie mit!
Seit seiner Gründung im Jahre 1999 ist der
Naturpark Südschwarzwald
zum unverzichtbaren Erfolgsmodell der Regionalentwicklung
im ländlichen
Raum geworden und ist mit einer Fläche von 394.000
ha der größte Naturpark in Deutschland. 115
Gemeinden, 5 Landkreise und 1 Stadtkreis sind Teil davon
sowie Vereine, Verbände,
Unternehmen und Privatpersonen. Die Geschäftsstelle
befindet sich im „Haus der Natur“ am Feldberg.
Vorsitzende ist Landrätin Marion Dammann (Lörrach),
stellvertretende Vorsitzende Bürgermeisterin Hannelore
Reinbold-Mench (Freiamt). Geschäftsführer des
10-köpfigen Teams (feste und
Pro-jekt-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter) ist Forstdirektor
Roland Schöttle.
Der Naturpark wird von einem breiten ehrenamtlichen Engagement
getragen und versteht sich als „Werkstatt regionalen
Handelns“.
Gemeinsames Ziel mit seinen Mitgliedern und Partnern ist
die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes
sowie der Erhalt der historisch gewachsenen Kulturlandschaft
im Südschwarzwald. Dank der Unterstützung
durch das Land Baden-Württemberg, die Lotterie Glücksspirale
und die EU können Projekte aus den Bereichen Tourismus
und Kultur, Land- und Forstwirtschaft, Natur- und Klimaschutz,
Architektur
und Siedlungsentwicklung, Regionalvermarktung sowie Umweltbildung
finanziell gefördert werden. Seit Gründung sind
dies rund 1.240 Projekte mit 10,3 Mio. Euro Fördermitteln.
Durch die Projekte wurden in der Naturpark-Region direkte
Investitionen
in Höhe von insgesamt 20,5 Mio. Euro ausgelöst.
Nimmt man die nachgeordnete Wertschöpfung hinzu, so
verdoppelt sich der Betrag auf mehr als 41 Mio. Euro. Jährlich
werden ca. 750.000 Euro Fördermittel über die
Naturparkförderrichtlinie
(EU, Land und Glücksspirale) sowie ca. 100.000 Euro
von anderen staatlichen Förderprogrammen über
den Naturpark mit seinen Mitgliedern umgesetzt; im Durchschnitt
zwischen 60 und
90 Projekte
pro Jahr.
Weitere Informationen finden Sie unter www.naturpark-suedschwarzwald.de. |