11.1.16
Die Natur des Jahres 2016 im Naturpark Südschwarzwald
Jedes Jahr küren deutsche Naturschutzorganisationen besondere
Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume. Diese verdienen
eine erhöhte Aufmerksamkeit entweder durch ihren schützenswerten
Charakter oder weil sie sehr anschaulich auf spezielle Umweltproblematiken
hinweisen. Viele Vertreter sind dieses Jahr auch im Naturpark Südschwarzwald
zu finden.
Bereits seit 1971 präsentiert der NABU den Vogel des Jahres.
Bis heute wurden viele weitere Arten und Lebensräume in die
Liste der Natur des Jahres aufgenommen. So wurden dieses Jahr unter
anderem das Wildtier, die Spinne, der Baum oder auch die Flechte
des Jahres von weiteren Naturschutzorganisationen gewählt.
Ziel des Programms ist eine Sensibilisierung der Bevölkerung
für gefährdete Arten zu erreichen, aber auch die Darstellung
besonderer Zusammenhänge in der Natur. Im Naturpark Südschwarzwald
haben 2016 zehn Vertreter der Natur des Jahres ihr Zuhause.
Zum Vogel des Jahres wurde der Stieglitz (Carduelis carduelis,
Bild oben: Jürgen Holzhausen/VDN)) gewählt. Der Vogel
gehört
zu den farbenfrohesten Finkenvögeln
und ist mit seinen ca.12 cm zugleich einer der kleinsten. Nach
der Paarung bleiben die Vogelpartner ein Leben lang zusammen.
Der Stieglitz ernährt sich von verschiedenen Samen, hauptsächlich
von Disteln – weswegen er auch Distelfink genannt wird – und
anderen Staudengewächsen. Die Liste der Fressfeinde des
Stieglitzes ist lang: Hauskatze, Hermelin, Falke, Sperber und
Elster, um die
wichtigsten zu nennen. Der Stieglitz besiedelt Gärten, Obstbaumbestände,
Parks, Waldränder und Brachländer. In naher Zukunft
gilt es, diese Lebensräume zu schützen, insbesondere
Obstbaumbestände,
die immer mehr zurückgehen.
Die
Wiesenschlüsselblume (Primula veris, Foto Günter Müller, VDN)
ist Blume des Jahres 2016. Sie gehört zur Familie der Primeln
und ist eine typische Vertreterin der Frühjahrszwiebelpflanzen.
Sie bringt nach dem Winter die ersten Blüten hervor und färbt
die Landschaft gelb. Ihr lateinischer Name bedeutet "die erste
des Frühlings".
Bei Erkältungen kann die Pflanze als Heilmittel verwendet
werden. Ihren Lebensraum findet die Wiesenschlüsselblume
auf kalkreichen Magerwiesen. Sie kann jedoch auch auf Waldlichtungen
und am Waldrand wachsen. Im Südwesten ist sie allgemein
noch weit verbreitet, wird allerdings zunehmend durch intensive
Grünlandnutzung
verdrängt. Als
Lurch des Jahres 2016 wurde der Feuersalamander (Salamandra
salamandra, Foto VDN_CH) gekürt. Er besitzt verschiedene Namen,
u. a. Feuermolch, Erdmolch, Regenmolch, Regemolli oder Tattermandl.
In
freier Natur
hat diese Lurchart eine Lebenserwartung von rund 20 Jahren. Ein
ausgewachsener Feuersalamander kann bis zu 23 cm lang und 40 g
schwer werden. Die glatte, tiefschwarze Haut des Feuersalamanders
wird auf dem Rücken durch ein gelbes, gelegentlich auch orangefarbenes
bis rotes Zeichnungsmuster aus Punkten und Linien unterbrochen.
Anhand dieser Punkte und Linien lassen sich individuelle Tiere
voneinander unterscheiden. Der Feuersalamander kommt in Mittelgebirgsräumen
mit feuchten Laubwäldern vor. Der Mensch schränkt den
Lebensraum der Feuersalamander durch Asphaltierungen, Flussbegradigungen
etc. immer weiter ein. Die Verschmutzung von Gewässern und
Straßen stellt ebenfalls eine sehr große Bedrohung
dar.
Eine Liste mit sämtlichen Arten der Natur des Jahres 2016
findet sich auf der Webseite des NABU. Weitere Informationen zu
den bereits genannten Arten, aber auch dem Hecht (Fisch des Jahres),
dem Dunkelbraunen Kugelspringer (Insekt des Jahres) sowie weiteren,
im Naturparkgebiet vorkommenden Arten, können auf der Website
des Naturpark Südschwarzwald unter www.naturpark-suedschwarzwald.de abgerufen werden. |