3.11.16
GlücksSpirale-Mittel für die
Sanierung des Fürstenhäusles in Meersburg
(ssg) Mit dem Ende der Saison 2016 schließt das Fürstenhäusle
in Meersburg – und zugleich beginnt die umfangreiche Sanierung.
Den Start der Arbeiten markierte die symbolische Scheckübergabe
in den Biedermeierräumen durch Marion Caspers-Merk, die Geschäftsführerin
der Staatlichen Toto-Lotto GmbH, an die Vertreter des Finanzministeriums
und der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.
Presse-Termin im Fürstenhäusle Meersburg
am 31. Oktober
Ministerialrat Bernhard Gieß, Leiter des Referats Kulturliegenschaften
im Ministerium für Finanzen, betonte die langjährige
gute Zusammenarbeit mit der Staatlichen Toto-Lotto GmbH. Für
die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
eröffnete Geschäftsführer Michael Hörrmann
zugleich neue Perspektiven: „Mit der jetzt beginnenden Sanierung
wird es für uns noch einmal ganz anders möglich sein,
die besondere Geschichte des Fürstenhäusles zu präsentieren.“
Das Fürstenhäusle, ein viel besuchtes Kleinod
Das Fürstenhäusle, ein idyllisch gelegenes Häuschen
inmitten der Weinberge über der Altstadt von Meersburg, ist
ein beliebter Ort mit zahlreichen Besuchern. Das liegt zum einen
an der herausragenden Lage und der überwältigenden Sicht über
den See. Zum anderen verdankt es seine Anziehungskraft einer prominenten
Besitzerin: In der Mitte des 19. Jahrhunderts lebte hier die Dichterin
Annette von Droste-Hülshoff. An sie erinnert das Droste-Museum
im Fürstenhäusle, das mit Andenken an das Werk und das
Leben der Autorin und Möbeln der Zeit eine reizvolle biedermeierliche
Atmosphäre in den Räumen entstehen lässt.
Meersburg, Fürstenhäusle, Vorderansicht. Foto: Markus Schwerer/ssg
Präsentation durch die Staatlichen Schlösser
und Gärten
Das Fürstenhäusle und der Besucherbetrieb waren über
viele Jahre verpachtet. Seit 2016 haben die Staatlichen Schlösser
und Gärten Baden-Württemberg den Betrieb übernommen.
Dabei war bereits in der kurzen Zeit ein Anstieg der Besucherzahlen
festzustellen. Das Publikum, das sich durch ein hohes Interesse
am Thema auszeichnet, nimmt den steilen Weg zum Museum vor allem
wegen der bekannten Schriftstellerin der Biedermeierzeit auf sich.
Mit einem neu entwickelten Führungsangebot reagieren die Staatlichen
Schlösser und Gärten auf das deutliche Interesse – mit
positiver Resonanz. Sanierungsarbeiten im Jahr 2017
Um das Fürstenhäusle für den künftigen Besucherbetrieb
zu ertüchtigen, starten jetzt Sanierungsmaßnahmen unter
Leitung des zuständigen Amtes Ravensburg von Vermögen
und Bau Baden-Württemberg, das im Rahmen der anstehenden Gebäudesanierung
auch die Gartenanlage überholen wird. Die Baumaßnahme
umfasst das gesamte Gebäude: Es geht im Äußeren
um die denkmalgerechte Sanierung von Dach und Fassade des Fürstenhäusles,
um die Restaurierung der Fenster, Fensterläden und Türen.
Im Inneren handelt es sich um die denkmalgerechte Sanierung und
Umnutzung im Gebäude. Dabei soll insbesondere die Eingangssituation
für die Museumsbesucher verbessert werden. Zugleich wird ein
barrierefreier Zugang im Erdgeschoss entstehen. Im Obergeschoss
werden die Ausstellungsflächen erweitert. Für das ganze
Haus steht eine Modernisierung der technischen Anlagen auf dem
Arbeitsprogramm, einschließlich der Neugestaltung der Sanitäranlagen
und einer Erneuerung der Beleuchtung. Dafür haben die Restauratoren
der Staatlichen Schlösser und Gärten bereits das Fürstenhäusle
weitgehend geräumt: Die Zeit der Schließung bietet die
Gelegenheit, das historische Mobiliar zu untersuchen und, wo nötig,
zu restaurieren. Wegen der umfassenden Sanierung bleibt das Fürstenhäusle
während der ganzen Saison 2017 für den Besucherbetrieb
geschlossen.
Fürstenhäusle Meersburg, "Paradezimmer" im unteren Stockwerk.
Foto: Markus Schwerer/ssg
Finanziert aus Mitteln der Glücksspirale
Für die Finanzierung der gesamten Sanierung stellt die Staatliche
Toto-Lotto GmbH insgesamt 418.000 € zur Verfügung: Es
handelt sich um nicht abgeholte Gewinne der Glücksspirale,
Mittel, mit denen immer wieder Projekte der Staatlichen Schlösser
und Gärten Baden-Württemberg ermöglicht werden.
Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk betonte bei
der Übergabe die Bedeutung der Lotterieerträge für
den Erhalt des kulturellen Erbes: „In Baden-Württemberg
fließen jährlich knapp 28 Millionen Euro in den Denkmalschutz.
Der Hauptanteil stammt aus dem Wettmittelfonds des Landes. Dazu
kommen noch die Überschüsse aus der GlücksSpirale.
Die vielen treuen Tipper im Südwesten sind sozusagen die heimlichen
Mäzene.“
Ständige Betreuung und Weiterentwicklung
Im Jahr 2016 wurden zwei große Projekte der Staatlichen Schlösser
und Gärten durch die Unterstützung der Glücksspirale-Mittel
möglich. In Schwetzingen wird derzeit der barocke Gartenpavillon
am Schloss restauriert. Der Schlossgarten von Schloss Weikersheim
verdankt dieser Förderung, dass der barocke Herkulesbrunnen
seine Fontäne wieder wie vor 250 Jahren in den Himmel sprühen
kann. Im Fürstenhäusle Meersburg bietet die Sanierung
den Staatlichen Schlössern und Gärten eine gute Gelegenheit,
das Konzept für die künftige Präsentation zu überarbeiten. |