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29.3.16

Vorschau auf die Ausstellung "Das Geheimnis der Keltenfürstin“

(rps) Vergangene Woche stellten im Großen Sitzungssaal im Rathaus Hülben Regierungspräsident Johannes Schmalzl, Bürgermeister Siegmund Ganser sowie der Landesarchäologe Prof. Dr. Dirk Krausse, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart die kommende Ausstellung „Das Geheimnis der Keltenfürstin – innovative Methoden, spektakuläre Funde. Das Prunkgrab von der Heuneburg“, die am 12. Mai 2016 in Hülben eröffnet wird, vor. Die Container zur Ausstellung, die das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart konzipierte, wurden an diesem Tag nach Hülben geliefert.

Regierungspräsident Johannes Schmalzl betonte: „Ohne die archäologischen Ausgrabungen und Forschungen der vergangenen Jahre durch die Archäologen des Regierungspräsidiums Stuttgart hätten weder die Fachwelt noch die Öffentlichkeit erfah-ren, welches bedeutende archäologische Kleinod das Umfeld der Keltenstadt Heuneburg birgt.“ Nach diesen ersten erfolgreichen Stationen der Ausstellung „freue ich mich, dass die Keltenfürstin nun in Hülben angekommen ist“, so Schmalzl. „Ich hoffe, dass sich auch in Hülben viele Bürgerinnen und Bürger an den außergewöhnlichen Zeugnissen aus der frühkeltischen Zeit erfreuen.“

Prof. Dr. Dirk Krausse betont: „Die Entdeckung unterstreicht, dass Baden-Württemberg ein auch international herausragendes Erbe hat. Das Fürstinnengrab hat unser Bild von der Heuneburg und der Welt der frühen Kelten des 6. Jahrhunderts v. Chr. maßgeblich verändert.“ Bürgermeister Siegmund Ganser ergänzte: „Wir freuen uns sehr, die Keltenfürstin in der Region der größten keltischen Besiedlung dieser Zeit in Europa begrüßen zu dürfen. Dass wir eine solche Ausstellung in unserer Gemeinde präsentieren können, ist eine besondere Ehre für Hülben und die gesamte Region. Damit wird die Bedeutung des Heidengrabens nochmals deutlich hervorgehoben und die Planungen zum Erlebnisfeld Heidengraben in ein besonderes Licht gerückt.“

Auch am Heidengraben laufen die archäologischen Geländeforschungen weiter. Innerhalb der Befestigungsanlagen, die eine Fläche von knapp 1700 Hektar einfassen, liegt am Burrenhof ein Grabhügelfeld der späten Bronze- und frühen Eisenzeit. Aktuelle geophysikalische Messungen und Ausgrabungen haben gezeigt, dass hier auch Handlungen im Zusammenhang mit dem Totenkult der späten Kelten vollzogen wurden. Die Fortsetzung der Ausgrabungen durch die Universität Tübingen und das Landesamt für Denkmalpflege im Sommer 2016 ist in Vorbereitung.

Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Oben: Keltenblock von außen. Hier: Blick in die Ausstellung. Beide Fotos Thomas Zörlein, Zuckerfabrik Fotodesign / Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.

Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Gemeinde Hülben (Kr. Reutlingen) und dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart werden die spektakulären Funde des „Fürstinnengrabs“ im Mai 2016 exklusiv für nur zweieinhalb Wochen in der Albgemeinde zu sehen sein, bevor sie wieder zur wissenschaftlichen Auswertung in das Landesamt für Denkmalpflege zurückkehren. Für die Region am Heidengraben stellt dies ein besonderes Highlight dar. Die als Wanderausstellung konzipierte Kabinettausstellung „Das Geheimnis der Keltenfürstin“ war bereits begleitet von einem großen Interesse in der Öffentlichkeit im Jahr 2014 im Freilichtmuseum Heuneburg, auf der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd und im Ehrenhof des Neuen Schlosses Stuttgart zu sehen.

Die Ende 2010 im Kreis Sigmaringen freigelegte Grabkammer einer vor ca. 2600 Jahren bestatteten frühkeltischen Fürstin gehört zu den wichtigsten und spektakulärsten archäologischen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte in Deutschland. Bei den Ausgrabungen, die unter Laborbedingungen und Einsatz modernster Methoden durchgeführt werden, sind einmalige Beigaben zum Vorschein gekommen, darunter zahlreiche Schmuckstücke aus Gold. Die Gold- aber auch die umfangreichen Bernsteinbeigaben des Grabes zeichnen sich durch ihre außergewöhnlich hohe kunsthandwerkliche Qualität aus und lassen auf intensive Kontakte der frühkeltischen Elite zu den Etruskern Mittelitaliens schließen.

Die erhaltenen Hölzer der Grabkammer, die es – bisher einmalig für die Keltenzeit – erlauben, das Todesjahr der Fürstin naturwissenschaftlich exakt auf 583 v. Chr. festzulegen.

Die Ausstellung führt den Besucher in die faszinierende Welt der frühen Kelten, deren Ursprünge auch in Baden-Württemberg liegen, und das Geheimnis um die Keltenfürstin und ihre Begleiterinnen ein. Ein zweiter Schwerpunkt der Ausstellung dreht sich um das Thema Gold, Design, Goldschmiedekunst und ihre Bedeutung früher und heute.

Mit der Präsentation der Ausstellung in Hülben wird eine Brücke zwischen den beiden wichtigsten Siedlungen der keltischen Zeit in Baden-Württemberg geschlagen: dem frühkeltischen „Fürstensitz“ Heuneburg an der oberen Donau und dem spätkeltischen Oppidum Heidengraben, der größten befestigten Siedlung der prähistorischen Zeit auf dem europäischen Kontinent; beides Kulturdenkmäler von europäischem Rang.

Informationen zur Ausstellung:
Eröffnung: 12. Mai 2016, 18:00 Uhr
Hülben, Sport- und Freizeitgelände Rietenlau
12.-29. Mai 2016

Mo.-Do. 10:00-18:00; Fr.+Sa. 10:00-21:00; So.+ Feiertage 10:00-20:00
Führungen: Sonn- und Feiertage, 12:00, 15:00 und 17:00

Bewirtung: Fr. 17:00-22:00; Sa. 11:00-22:00; So.+Feiertage 11:00-20:00
Eintritt: frei

 
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