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19.7.16

Sanierungsarbeiten im Schlossgarten Heidelberg beginnen Ende Juli

(ssg) Ein Teil des Schlossgartens von Schloss Heidelberg ist eine Baustelle: Das ist der Eindruck, wenn man derzeit vom Besucherzentrum in Richtung Schloss geht. Ein Bauzaun sichert das Gelände der Gartenterrasse, eine Wiesenfläche mit älterem Baumbestand. Die Wiese nutzten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg immer wieder für Veranstaltungen und Vermietungen, zuletzt im Juni vor dem Beginn der Sanierungsarbeiten. Bei einem Ortstermin für die Medien präsentierten die Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg Michael Hörrmann und Andreas Falz den Stand der Arbeiten. Sie beginnen Ende Juli und sollen bis Ende August abgeschlossen sein.

Sanierung im Schlossgarten hat begonnen
Der aktuelle Stand auf der Gartenterrasse: Die Fläche ist noch nicht bearbeitet und sieht daher aus wie nach dem Abbau der Veranstaltungsaufbauten Ende Juni: eine Baustelle mit deutlichen Spuren der Nutzung. Die notwendige Vorbereitung für die anstehende Sanierung hat allerdings bereits mit Hochdruck begonnen. Die für die fachgerechte Umsetzung notwendigen Untersuchungen durch einen Fachingenieur sind bereits ebenso abgeschlossen wie die Ausschreibung und die Vergabe der Arbeiten. Für die Zeit während der Sanierungsarbeiten haben die Staatlichen Schlösser und Gärten einen Durchgangsweg gesichert, damit die Besucherinnen und Besucher ihren Weg zum „Vater Rhein“ und zur Scheffelterrasse finden.

Frank Krawczyk, der Leiter der Kommunikationsabteilung, die Geschäftsführer Andreas Falz und Michael Hörrmann (alle drei Schlösser & Gärten) und Schlossverwalter Michael Bös erklären im Schlossgarten Heidelberg die anstehenden Arbeiten.
Frank Krawczyk, der Leiter der Kommunikationsabteilung, die Geschäftsführer Andreas Falz und Michael Hörrmann (alle drei Schlösser & Gärten) und Schlossverwalter Michael Bös erklären die anstehenden Arbeiten.

Sanierung seit Jahren auf der Agenda
Die Sanierung der Anlagen auf der Gartenterrasse steht schon seit einigen Jahren auf der Agenda der Verantwortlichen. Die begehrte Fläche auf dem Geländeniveau der berühmten Schlossruine wurde immer wieder für Veranstaltungen genutzt, die bekanntesten waren sicher das Internationale Filmfestival Mannheim Heidelberg. Als letzte Nutzung vor der Sanierung hatte die Firma Octapharma des Heidelberger Unternehmers und Mäzens Wolfgang Marguerre das Gelände gemietet. Danach waren die Schäden deutlich sichtbar: Ein wesentlicher Grund dafür waren die aufgeweichten und nassen Böden durch die starken Regenfälle des Frühsommers. Wie weit die Schäden konkret reichen und wie aufwendig die Wiederherstellung sein würde, wurde durch die jetzt abgeschlossene Fachuntersuchung ermittelt.

Fachgutachten als Grundlage
„ Wir haben bereits weit im Vorfeld einen Fachgutachter beauftragt“, erklärt Geschäftsführer Michael Hörrmann. Der Fachingenieur hatte die Aufgabe, die Situation nach dem Abbau zu untersuchen und aus dem Befund die Leistungsanforderung für die Arbeiten im Schlossgarten zur Sanierung des Geländes zu entwickeln. Auf dieser Grundlage wurden die Sanierungsarbeiten ausgeschrieben für die Wege, die Bewässerungsanlage, die Wiesenfläche und den Baumbestand. Michael Hörrmann sagt: „Wir konnten den zeitlichen Ablauf in ständiger Abstimmung mit allen Beteiligten so eng wie nur möglich takten“. Ende Juni waren die Flächen im Schlossgarten frei. Gleich anschließend fand die Untersuchung statt und schließlich die Ausschreibung der Leistungen. Die Arbeiten werden Ende Juli beginnen. Beauftragt werden die Wiederherstellung der Rasenflächen, der Wege und der Wegkanten, die Wiederinstandsetzung der Rasenberegnungsanlage sowie die Belüftung verdichteter Baumbereiche und die Düngung der Wurzelbereiche. Für die gesamten Arbeiten ist ein Monat vorgesehen, sodass Ende August sich der Garten wieder in gepflegtem Zustand darstellen wird. Statt einer Einsaat wurde die hochwertigere Variante der Belegung mit Rollrasen gewählt. Danach erhält die gesamte Fläche eine Ruhephase, bis alle Rasenflächen wieder gut angewachsen und verwurzelt sind. „Mit Abschluss der Sanierung präsentiert sich die Gartenterrasse in einem Gesamtzustand, wie wir ihn innerhalb der letzten zehn Jahre nicht bieten konnten“, erklärt Geschäftsführer Andreas Falz.

Kleinerer Teil der Gartenterrassen ist abgesperrt
Andreas Falz und Michael Hörrmann, die Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, erklären: Die Nutzungen und die Vermietungen der letzten Jahre im Schlossgarten fanden immer vor dem Hintergrund der bald anstehenden Gartensanierung statt. Künftige Vermietungen werden den sanierten Gesamtzustand berücksichtigen.

Die Kosten für die jetzt anstehende Sanierung der Gartenterrasse übernimmt der letzte Mieter, die Firma Octapharma – auch für Schäden, die in den vergangenen Jahren entstanden waren. Das gesamte Parkgelände am Heidelberger Schloss umfasst insgesamt ca. 40.000 qm oder vier Hektar. Von der Sanierung erfasst werden jetzt etwa 5.000 qm, eine Teilfläche der zwei Wiesenstücke auf der Gartenterrasse. Das gesamte Schlossareal umfasst ca. zwölf Hektar.

Naturschutz ist einbezogen
Nicht alle wissen, dass Schloss Heidelberg und das Schlossgelände hochkarätige Biotope sind: Mehrere geschützte Tierarten leben im Schlossgarten. Dazu gehören viele Amphibien, vor allem Erdkröten und Salamander, die hier einen perfekten Lebensraum gefunden haben. Die Erdkröten, die während der feuchten Wochen des späten Frühjahrs und frühen Sommers als Kaulquappen auch in den Pfützen des unebenen Terrassengeländes lebten, haben inzwischen den Wandel zu kleinen Kröten hinter sich: Die winzigen Jungkröten haben sich in den letzten Wochen vom trockenen Schlossgarten in die feuchten und schattigen Waldhänge des Schlossberges zurückgezogen. Die Fledermäuse, die andere große geschützte Tierpopulation am Schloss, werden erst Ende Juli zu schwärmen beginnen – dann zeigen die Eltern den Jungtieren die Nist- und Schlafplätze für den Winter im Schloss. „Geschützte Biotope sind bei vielen historischen Bauwerken durch die geschichtliche Situation entstanden und ein Teil des Monuments und seiner Umgebung“, erklärt Michael Hörrmann. Bei allen Maßnahmen an Schloss Heidelberg kooperieren die Staatlichen Schlösser und Gärten daher eng mit den zuständigen Naturschutzinstitutionen und Behörden.

 
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