30.5.16
Schloss Heidelberg
Starker Regen macht Sperrung im Schlossgarten nötig
(ssg) Der andauernde Starkregen hat Wirkung gezeigt: Auf der Scheffelterrasse
im Heidelberger Schlossgarten stürzten am Sonntagabend zwei
Bäume um. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
haben das Gelände bis zur Klärung der Situation weiträumig
abgesperrt.
Aus Sicherheitserwägungen teilweise gesperrt
Zwei 25 Meter hohe Bäume verloren am Sonntagabend im Schlossgarten
von Schloss Heidelberg ihre Standfestigkeit und stürzten um:
Der lange anhaltende Regen mit seinen extremen Wassermengen in
kurzer Zeit hat das steile Gelände im Hang oberhalb der Scheffelterrasse
aufgeweicht. Die Bäume – beides Spitzahorne – wurzeln
im felsigen Hang in einer relativ dünnen Erdschicht. Es handelt
sich um den östlichen Rand der Terrasse bei der Goethebank.
Der Bereich des Schlossgartens wird für einige Zeit nicht
zugänglich sein. Michael Hörrmann, der Geschäftsführer
der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
erklärt: „Wir müssen sorgfältig prüfen,
wie sich der anhaltende Starkregen auf die Stabilität des
Steilhanges ausgewirkt hat. Bis dahin muss dieser Bereich des Schlossgartens
aus Sicherheitsgründen gesperrt bleiben.“
Der Hang oberhalb der Goethebank zu trockeneren Zeiten
Ständige Überwachung als Aufgabe
„Im Schlossgarten treffen zwei Voraussetzungen zusammen,
die wir ständig im Blick behalten“, erläutert Michael
Bös.
Leiter der Schlossverwaltung, Schloss Heidelberg und sein Schlossgarten
stehen an einem steilen Felshang über dem Neckartal – ein
schwieriges Gelände. „In kurfürstlicher Zeit zwang
der Steilhang die Bauherren und Architekten dazu, die eindrucksvollen
Terrassen zu errichten“, Die Stabilität der historischen
Architektur werde ständig von den Fachleuten überwacht.
Typisch für das Heidelberger Schloss seien zudem die mächtigen
alten Bäume. Die Bäume gehören zu der Anlage des
englischen Landschaftsgartens, der heute die Schlossterrassen einnimmt.
Die Baumriesen permanent auf ihre Stabilität zu überprüfen
ist eine wichtige Aufgabe, um die Sicherheit der Schlossgartenbesucher
zu garantieren. Die extreme Wettersituation der vergangenen Tage
macht es notwendig, den Bereich weiträumig abzusperren. Die
Staatlichen Schlösser und Gärten lassen jetzt zunächst
die Stabilität im Steilhang sorgfältig prüfen, bevor
die Scheffelterrasse wieder für den ungefährdeten Besucherverkehr
freigegeben wird. Die Goethebank auf der Scheffelterrasse
Die umgestürzten Bäume befinden sich im östlichen
Bereich der Scheffelterrasse bei der „Goethebank“,
einer Muschelkalkbank, die 1922 dort aufgestellt wurde. Sie geht
zurück auf einen Aufruf der Heidelberger Professorenschaft:
Man wollte an das Erscheinen von Goethes Gedichtsammlung „West-östlicher
Divan“ im Jahr 1819 erinnern. Johann Wolfgang von Goethe
traf in Heidelberg mit weit über 70 Jahren auf seine letzte
Liebe, Marianne von Willemer. Die späte Leidenschaft in Heidelberg
inspirierte ihn zu zahlreichen Werken. Die Muschelkalkbank, entworfen
von dem Architekten Franz Kuhn, erinnert an die große Bedeutung,
die Schloss und Schlossgarten Heidelberg für das späte
Werk des Dichterfürsten hatten. |