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1.4.16

Saisonstart in der Grabkapelle am 1. April

Winterpause in der Großherzoglichen Grabkapelle in Karlsruhe beendet

(ssg) Ein beliebtestes Ausflugsziel der Karlsruher öffnet wieder seine Tore: Ab dem 1. April ist die Großherzogliche Grabkapelle nach der Winterpause wieder donnerstags bis sonntags zugänglich. Ab dem 3. April starten auch die beliebten Sonderführungen. Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, und Dr. Petra Pechacek als zuständige Konservatorin präsentierten zum Saisonstart nicht nur das Führungsprogramm, sondern auch einen neuen Kunstführer, der die Geschichte und Bedeutung der Grabkapelle vorstellt.

Kleinod mit authentischem Charakter
Gerade die Kleinodien wie die Grabkapelle in Karlsruhe seien es, die ein besonders intensives Erlebnis der Geschichte möglich machten – dies sagt Geschäftsführer Michael Hörrmann: „Was an einem solchen Ort an Authentizität spürbar wird und was man über historische Persönlichkeiten erfährt – das kennt wenig Vergleichbares.“ Es sei Kennzeichen der Staatlichen Schlösser und Gärten, die Originalschauplätze der Geschichte zu präsentieren. Aber, so Michael Hörrmann: „Gerade die versteckten Entdeckungen wie die Großherzogliche Grabkapelle haben eine so starke Aura des Echten – das ist auch für jemanden, der häufiger das Monument besucht, immer wieder bezwingend.“ Es sei daher für die Staatlichen Schlösser und Gärten wichtig, diesen verborgenen Schätzen ebenso Aufmerksamkeit zu widmen und zu verschaffen wie den großen und berühmten Schlössern und Klöstern wie etwa Heidelberg oder Maulbronn.

Grabkapelle Karlsruhe: Sarkophag des Prinzen Ludwig Wilhelm
Sarkophag des Prinzen Ludwig Wilhelm

Gedenkort in der Einsamkeit
„ In der Abgeschiedenheit des tiefen Waldfriedens“, nördlich des Karlsruher Schlosses im Hardtwald, stößt man nahezu unvermittelt auf ein monumentales Bauwerk im würdevollen gotischen Stil der großen Kathedralen: die Großherzogliche Grabkapelle. Das Großherzogspaar Friedrich I. und Luise von Baden ließ das kunstvoll ausgestattete Mausoleum 1889 bis 1896 für ihren früh verstorbenen jüngsten Sohn, Prinz Ludwig Wilhelm, errichten. Der Verlust des Kindes im Jahr 1888 hatte in ihnen die Sehnsucht nach einem Gedenkort in der Einsamkeit geweckt. Deshalb wurde die Grabstätte fernab vom Betrieb der Residenzstadt Karlsruhe am östlichen Rand des Schlossgartens erbaut. Heute sind hier 18 Mitglieder der Familie der Großherzöge von Baden bestattet.

Ein Kleinod als Ort des Gedenkens
Die Großherzogliche Grabkapelle ist ein Kleinod der Architektur des 19. Jahrhunderts. Weithin sichtbar ist ihr Turm in gotischen Formen, mit Wasserspeiern und Fialen. Das Mausoleum aus rotem Buntsandsein beeindruckt besonders durch seine detailreiche Ausstattung, etwa durch die feinen Steinmetzarbeiten an den Säulen, die die Gewölbe tragen. In den Querschiffen des Kirchenraumes erinnern drei Grabmale mit marmornen Liegefiguren an Prinz Ludwig Wilhelm und seine Eltern. Still und friedlich, als ob sie schliefen, liegen der Prinz und das Großherzogspaar auf ihren mit kunstvoll drapierten Stoffen bedeckten Ruhestätten. Die Werke des Karlsruher Bildhauers Hermann Volz sind Glanzleistungen der Skulptur des späten 19. Jahrhunderts.

Bei Sonderführungen Geschichte erleben
Die Oberkirche mit den Marmorbildnissen der großherzoglichen Familie ist für Besucher vom 1. April bis 30. Oktober donnerstags bis sonntags geöffnet. Einblicke in die sonst unzugängliche Gruft bekommt man bei Sonderführungen, die jetzt wieder angeboten werden. Dr. Petra Pechacek, die zuständige Konservatorin, wies bei der Präsentation des Führungsprogramms in der Grabkapelle auf den Reichtum an Geschichten hin, die sich mit dem Mausoleum verbinden: Welche Schicksale sich hinter den Namen der hier Bestatteten verbergen, erfährt man bei der Sonderführung „Ein stiller Ort des Gedenkens“ am Sonntag, 3. April, und am Sonntag, 24. April. Der Rundgang widmet sich der badischen Familiengeschichte und kunstgeschichtlichen Details – mit ausführlichem Einblick in die Fürstengruft. Mehr über die einzigartige Architektur der Grabkapelle erfährt man bei der Führung „Versteckt im Walde“ am Sonntag, 10. April. Und am Samstag, 16. April, erklärt Paul-Ludwig Schnorr bei einer Familienführung, warum man „Keine Angst vor der Grabkapelle“ haben muss.

Das Buch zum Monument
Als Autorin konnte die Konservatorin Dr. Petra Pechacek ihre Fachkenntnis beim neuen Kunstführer einsetzen: Pünktlich zum Saisonstart im Mausoleum erscheint in der Reihe der Kunstführer der Staatlichen Schlösser und Gärten das Buch „Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe“, verfasst von Petra Pechacek, Paul-Ludwig Schnorr, Alma-Mara Brandenburg und Sandra Eberle. In Text und Bild beleuchten die Autoren die Geschichte des Hauses Baden und des Großherzogspaares mitsamt seinem schweren Schicksal. Sie berichten, wie die Planungen zum Bau der badischen Grablege begannen, wie der passende Architekt gefunden wurde und wie die Grabkapelle schließlich ihre Vollendung fand. Der Kunstführer verrät, welche Kostbarkeiten sich in der Oberkirche und der Gruft der Grabkapelle verbergen und erzählt eindrucksvoll die Geschichte des Mausoleums, das zum Denkmal für die Dynastie wurde.

Petra Pechacek, Paul-Ludwig Schnorr, Alma-Mara Brandenburg, Sandra Eberle:
Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe
Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2016. 48 S., zahlr. farbige Abb. 12,5 x 23,5 cm, kartoniert, ISBN 978-3-7319-0247-8; 4,00 €.

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