27.10.16
Fachtagung „Barrierearmes Kulturdenkmal“ im
Haus der Wirtschaft in Stuttgart
(la8) „Wir wollen unser gemeinsames Erbe für zukünftige
Generationen erhalten und allen Bürgerinnen und Bürgern
zugänglich machen - das gilt selbstverständlich auch
für Menschen mit Behinderungen. Ich bin davon überzeugt,
dass wir auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen
maßgeschneiderte Lösungen und die Belange der Denkmalpflege
in vielen Fällen miteinander verbinden können. Es gibt
bereits gelungene Beispiele im Land, die zeigen, dass sich Denkmalschutz
und Barrierefreiheit nicht ausschließen“, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin
Katrin Schütz anlässlich der Eröffnung der Fachtagung „Barrierearmes
Kulturdenkmal“ am Montag (24. Oktober) im Haus der Wirtschaft
in Stuttgart. An der Veranstaltung nahm u.a. auch die Landes-Behindertenbeauftragte
von Baden-Württemberg Stephanie Aeffner teil.
Kulturdenkmale entsprechen nicht immer modernen gesellschaftlichen
Bedürfnissen, weil sie in der Regel die Nutzungsanforderungen
ihrer Entstehungszeit spiegeln. Die Fachtagung der Landesdenkmalpflege
und auch die gleichnamige Broschüre sollen Anreize setzen,
sich der herausfordernden Aufgabe, Barrieren im Denkmalbestand
abzubauen, zu stellen.
„Das Land will diese Prozesse aktiv unterstützen. Deswegen
wurde eine Arbeitsgemeinschaft zu diesem Thema gestartet. Die daraus
entstandene Broschüre soll Verständnis für die Belange
von Menschen mit Behinderungen wecken und zugleich für denkmalverträgliche
Lösungen werben. Sie stellt gelungene Maßnahmenplanungen
aus Baden-Württemberg vor, erläutert das Genehmigungs-
und Planungsverfahren sowie rechtliche Hintergründe. Wir wollen
so auch zu einer verbesserten landeseinheitlichen Planungs- und
Entscheidungspraxis kommen“, so Schütz bei der Vorstellung
der Broschüre.
Weitere Informationen
Der Landtag von Baden-Württemberg hat am 26. November 2014
die Landesdenkmalpflege gebeten, der Umsetzung von Artikel 30 des Übereinkommens
der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
in der Denkmalpflege besondere Beachtung zu schenken. Daraufhin
hat das Wirtschaftsministerium als Oberste Denkmalschutzbehörde
2015 die Arbeitsgemeinschaft „Barrierearmes Kulturdenkmal“ unter
Federführung des Landesamtes für Denkmalpflege ins Leben
gerufen.
Mitglieder der AG waren Verbände von Menschen mit Behinderungen,
der damalige Landesbehindertenbeauftragte Gerd Weimer, kommunale
Behindertenbeauftragte, die kommunalen Spitzenverbände, Untere
und Höhere Denkmalschutzbehörden, Kirchen, Haus und Grund
Württemberg, die Architektenkammer Baden-Württemberg
sowie die zuständigen Ministerien. Im Rahmen der AG wurden
ressortübergreifend Konfliktfelder und Lösungsansätze
diskutiert und Best-Practice-Beispiele recherchiert. Die von der
Arbeitsgruppe erarbeiteten Ergebnisse sind in die Fachtagung eingeflossen
und werden in der begleitenden Broschüre vorgestellt.
Die Broschüre wird auf der Homepage der Landesdenkmalpflege
zum Download angeboten
http://www.denkmalpflege-bw.de/
Druckexemplare können beim Landesamt für Denkmalpflege
bestellt werden.
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