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20.8.14

Pfalz-Tour 2014

Im Nachklang des Wittelsbacher-Jahrs, das ja eigentlich erst in diesem Jahr zum Gedenken an die Verleihung der Pfalzgrafschaft bei Rhein an den Wittelsbacher Ludwig von Bayern 1214 gefeiert werden sollte, begaben wir uns vom 20. bis 28. August auf die Spuren der Wittelsbacher in der Pfalz. Die Mannheimer Reiß-Engelhorn-Museen hatten seinerzeit eine aufwendige Broschüre herausgebracht, in der die wichtigsten Wittelbacher-Stätten im Land aufgeführt waren, aber dem aufmerksamen Betrachter blieb damals schon nicht verborgen, dass das nicht alles gewesen sein konnte. Uns geht es darum, den gesamten Umkreis pfälzischer Positionen deutlich zu machen - und schon die Vorarbeiten dazu zeigten, dass die Einengung des Begriffs "Kurpfalz" auf den Rhein-Neckar-Raum um Mannheim und Heidelberg dem Anliegen einer historischen Verdeutlichung überhaupt nicht gerecht wird.

Wittelsbachisch - und pfälzisch - sind die Kurpfalz und die Herzogtümer Pfalz-Simmern und Pfalz-Zweibrücken mitsamt dessen tiefen und tiefsten Verzweigungen, pfälzisch sind die Grafschaften Veldenz und Sponheim, sind die Oberpfalz, auch die aufgesplittert in Kurpfalz und Pfalz-Neuburg, und schließlich Neuburg selbst. Allesamt zum Teil zu verschiedenen Zeiten, mit wechselndem Geschick und immer wieder anderen Hintergründen.

Man kann durchaus das gesamte Ortsregister als Vorarbeit zu einem Lexikon "Historische Stätten der Pfalzgrafschaft" sehen, die in unserer Hauszeitschrift "Nachrichten & Notizen" veröffentlicht wird. Ob und in welchem Umfang es eines Tages als Buch erscheint, wird sich zeigen.

Wir beginnen mit:

Alzey

Im 10. Jahrhundert war Alzey wohl Besitz des Pfalzgrafen Ezzo, später-dann im Besitz der von diesem abstammenden Grafen von Zütphen. 1107 wurde es von Kaiser Heinrich V. aus deren Besitz erworben und war als Bestandteil des salischen Erbes 1126 im Besitz der Staufer. 1156 gehörte es zum Ausstattungsgut des staufischen Pfalzgrafen Konrad und war so-wohl für diesen als auch für seinen Nachfolger Heinrich von Braunschweig zentraler Ort der rheinischen Pfalzgrafschaft. Die pfälzischen Kurfürsten von Friedrich dem Siegreichen bis Friedrich II. bauten die Burg weiter aus und fügten eigene Gebäude hinzu. Hier starb 1556 Kurfürst Friedrich II. Im 16. Jahrhundert war das Amt des Alzeyer Burggrafen in der Hand der Schenken von Erbach. 1471 war die Burg Alzey mit 43 Burgmannen besetzt.

1689 wurde das Schloss von französischen Truppen gesprengt und lag bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in Ruinen. Dann begann der Wiederaufbau durch die großherzoglich-hessiche Regierung, der zwar die äußeren Formen beibehielt, den Innenausbau jedoch den Erfordernissen der hier untergebrachten Gerichte anpasste.

Am Eingang des Schlosses unterrichtet eine Tafel ausführlich über die Baugeschichte, eine zweite Tafel verdeutlicht den Grundriss und die einzelnen Bauperioden.

Schloss Alzey, Tortum, unter Kurfürst Friedrich I. (1449 - 1476) errichtet
Schloss Alzey, Tortum, unter Kurfürst Friedrich I. (1449 - 1476) errichtet

Schloss Alzey: Standerker an der Nordseite, unter Philipp dem Aufrichtigen (1476 - 1508) udn Ludwig V. (1508 - 1544) errichtet, links angeschnitten der Kapellenerker aus der Zeit Ludwigs V.
Standerker an der Nordseite, unter Philipp dem Aufrichtigen (1476 - 1508) udn Ludwig V. (1508 - 1544) errichtet, links angeschnitten der Kapellenerker aus der Zeit Ludwigs V.

 
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