24.6.13
Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe ist Weltkulturerbe
Einzigartiges
barockes Gesamtkunstwerk aus Kunst, Technik und Architektur
Das
UNESCO-Welterbekomitee hat auf seiner 37. Tagung in Phnom
Penh den Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe in die Liste
des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen. Das Komitee würdigte
den Bergpark als Gesamtkunstwerk, in dem unterschiedliche Strömungen
der Gartenarchitektur, der Kunstgeschichte und Technikgeschichte
bis heute unverfälscht nachvollziehbar seien. Die über
300 Jahre alte Kulturlandschaft mit ihren weltweit einmaligen Wasserspielen
sei ein "einzigartiges Beispiel des Europäischen Absolutismus".
Entstanden ist der Bergpark Wilhelmshöhe ab 1696 nach einer
Idee des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel, um die Stellung der
Kasseler Fürsten im Absolutismus gegenüber anderen Herrscherhäusern
in Europa aufzuwerten. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten
des Parks zählen die weltweit einzigartigen Wasserspiele,
das Schloss Wilhelmshöhe mit seinen berühmten Sammlungen,
die als künstliche Ruine angelegte Löwenburg und das
Wahrzeichen der Stadt Kassel, der Herkules. Der 240 Hektar große
Landschaftspark ist der größte Bergpark in Europa.
Auf dem Gipfel des Parks wacht die auf einem rund 70 Meter hohen
Sockel errichtete Statue des antiken Halbgottes Herkules. Am Fuße
des Herkules sorgt ein monumentales Wassertheater für eine
bis heute weltweit einmalige Inszenierung. Mehr als 750.000 Liter
Wasser fließen über Kaskaden, Becken, Rinnen und Aquädukte
in rund 80 Meter Tiefe. Am Ende steigt das Wasser in einer 50 Meter
hohen Fontäne über dem Schlossteich empor. Die innovative
Technik der Wasserführung, die das natürliche Gefälle
des Bergparks nutzt, war seinerzeit einzigartig.
Das UNESCO-Welterbekomitee tagt bis zum 27. Juni in Kambodscha.
Das Komitee, dem Experten aus 21 Ländern angehören, prüft
auf seiner jährlichen Tagung, welche von den Mitgliedstaaten
vorgeschlagenen Stätten in die Liste des Kultur- und Naturerbes
der Welt aufgenommen werden. In diesem Jahr liegen dem Komitee über
30 Nominierungsanträge vor.
Bild: Zentrale Ache im Bergpark Wilhelmshöhe mit Blick auf die
Stadt Kassel. Wikimedia Commons/Dirk Schmidt |