8.9.10
Meersburg, Neues Schloss: Behutsame Sanierungsmaßnahmen
in der einstigen Residenz der Fürstbischöfe
Große Veränderungen stehen ins Haus im Neuen Schloss,
der guten Stube von Meersburg. Der Landesbetrieb Vermögen
und Bau, Amt Ravensburg, hat in enger Abstimmung mit der Stadt
Meersburg und den Staatlichen Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg umfangreiche Bauarbeiten in Angriff genommen.
Notwendige Sanierungen und Instandsetzungen stehen auf dem Programm – aber
auch ein größeres Ziel: Das historische Herz der Stadt
soll für die Meersburger und für Besucher der Stadt
noch attraktiver werden. Im August startete die Maßnahme
mit Erdarbeiten an der Südseite des Baudenkmals und ab 20.
September wird das Gerüst an der seeseitigen Fassade aufgestellt.

Neues Schloss Meersburg, seeseitige Fassade
Schon seit Herbst 2009 sind die Veränderungen erkennbar:
Damals wurden Teile der Seefassade eingerüstet, um Voruntersuchungen
vornehmen zu können. Die Arbeiten im Inneren des barocken
Bauwerks, die ab Oktober 2010 beginnen werden, sind vielfältig
und anspruchsvoll: Im denkmalgeschützten Barockschloss soll
ein hohes Maß an Behindertengerechtigkeit erreicht werden,
etwa durch den Einbau von Aufzügen. Die Barrierefreiheit
gilt dann künftig auch für den Zugang zur berühmten
Schlossterrasse. Eine großzügige neue Eingangssituation,
die den Gartensaal einbezieht, wird das Erdgeschoss freundlicher
und einladender machen. Dazu gehören auch ein Café-Bereich
und Ausstellungsmöglichkeiten. Im 1. Stockwerk sind Räumlichkeiten
für Tagungen und Veranstaltungen geplant; außerdem
wird dort die Museumspädagogik Platz finden. Das Schlossmuseum
mit dem fürstbischöflichen Appartement im 2. Obergeschoss
soll attraktiver werden: „Wir bringen viele authentische
Stücke nach Meersburg zurück, beispielsweise neu aufgefundene
originale Gemälde aus dem Schloss“ teilt Dr. Carla
Mueller mit, als Konservatorin der Staatlichen Schlösser
und Gärten für das Neue Schloss und die Einrichtung
der Museumsräume zuständig.
Das Neue Schloss, stolze Residenz der Fürstbischöfe
von Konstanz, überragt seit dem 18. Jahrhundert die alte
Stadt. Zum See hin liegt die beliebte Seeterrasse mit dem Teehäuschen,
eine einzigartige Panoramasituation. Und im Ensemble mit den
anschließenden Gebäuden des Reithofs, des Priesterseminars
und der „Alten Burg“ bildet das Schloss Meersburgs
Seefassade, die weit über den See hin leuchtet: Dafür
ist Meersburg berühmt.
Die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Meersburg bei der Sanierung
und der künftigen Nutzung des Neuen Schlosses wird fortgesetzt.
Gemeinsames Ziel der Arbeiten am und im Schloss ist ein zukunftsfähiges
Gesamtkonzept für das barocke Meisterwerk: Das Neue Schloss
wird ein Ort werden, der sowohl für alle Meersburger als
auch für die Touristen anziehend ist. Für etwa eineinhalb
Jahre wird das Neue Schloss geschlossen sein. Dies gilt auch
für die fürstbischöfliche Belletage im zweiten
Obergeschoss: Sie wird ab dem 20. September geschlossen. Die
kostbaren Originale, die dort derzeit gezeigt werden, wandern
ins Kunstdepot der Staatlichen Schlösser und Gärten.
Die Wiedereröffnung ist für Frühjahr 2012 geplant.
Bis dahin werden ca. 4,5 Millionen Euro für das Meersburger
Schloss sowie zusätzliche Leistungen für die Neugestaltung
des Schlossmuseums und der Veranstaltungs- und Ausstellungsinfrastruktur
aufgewendet.
Die große Sommerausstellung „Leonardo Davinci“ im
Neuen Schloss bleibt bis Ende September geöffnet..
Die großartige Residenzanlage kennt nichts Vergleichbares
rund um den See. Meersburg stellt mit dem eindrucksvoll weit über
den See sichtbaren Neuen Schloss und seinen Nebengebäuden
einen kulturellen „Leuchtturm“ Baden-Württembergs
am Bodensee dar.
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