29.3.10
Ein Blick „Über den Tellerrand“ in
das Zauberreich der Fayence:
Mokka, Mops & Muffelfarbe Das
erste Museum Deutscher Fayencen in Schloss Höchstädt
zeigt nicht nur prunkvolles Geschirr
Am 29. April 2010 eröffnet in Schloss Höchstädt
das erste Museum Deutscher Fayencen. „Über den Tellerrand…“ heißt
die Ausstellung, die einen einzigartigen Einblick in die Welt
der Keramik-Kunst bietet. Die Sammlung der Bayerischen Schlösserverwaltung
zählt mit rund 1000 Exponaten aus 58 Manufakturen zu den
größten und bedeutendsten in Europa – und verblüfft
mit ihrer Vielseitigkeit.
Fayence ist Keramik mit einer weißen Zinnglasur, die farbig
bemalt wird, und ähnelt Porzellan. Tatsächlich entstand
es einst aus dem Versuch, das teure importierte Geschirr aus
China oder Japan nachzuahmen. Als preiswerte Alternative verbreitete
die Fayence sich bald rasch in ganz Europa. Ihre Blütezeit
war das 17. und 18. Jahrhundert. Den Namen gab ihr die italienische
Stadt Faenza.
Das neue Museum Deutscher Fayencen macht Herkunft, Geschichte
und Technik der Fayence anschaulich erlebbar. Verständlichkeit
und Besucherfreundlichkeit standen bei der Planung der Ausstellung
an erster Stelle: Sie schildert die Arbeitsweise und Produkte
der Manufakturen, informiert über typische Dekore, Formen
oder Materialien wie die „Muffelfarben“ und erklärt
die Bedeutung der Fayence für die Tafel- und Wohnkultur
der Zeit.

Tintenzeug in Festungsform, Manufaktur Nürnberg, um
1730

Chinesisches Motiv als Dekoration einer Kanne.
Manufaktur Künersberg,
um 1750 Text & beide Bilder: © Bayerische
Schlösserverwaltung
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