15.5.09
Schloss Wäscherburg:
Das legendäre Stauferschloss wird wieder zugänglich
Das Wäscherschloss, die bekannte Burg mitten im Ursprungsland
der Staufer, hat viele Fans und Freunde weit über die Region
hinaus. Das prägt auch das starke öffentliche Interesse
daran, wie es mit der fünfeckig ummauerten Burg weiter geht.
Um die Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen bei
dem legendenumwobenen Baudenkmal zu informieren, fand jetzt in
der Burg ein Gespräch statt. Michael Hörrmann, Geschäftsführer
der Staatlichen Schlösser und Gärten, berichtete, zusammen
mit dem Bürgermeister der Gemeinde Wäschenbeuren Karl
Vesenmaier, von den Plänen mit dem ehrwürdigen Gemäuer.
Ziel des Termins im Wäscherschloss sei es auch, so die Verantwortlichen,
durch die Medien das Interesse von potenziellen Betreibern zu
wecken: Bewerbungen auf das attraktive Pachtobjekt in touristischer
Top-Lage nehmen die Staatlichen Schlösser und Gärten
bis zum 15. Juni entgegen.
Die Legende machte das Wäscherschloss zur „Wiege
der Staufer“, eine andere verbindet es gar mit einer Wäscherin,
die die Geliebte des Kaisers Barbarossa gewesen sein soll. Aus
dieser bildhaften Tradition stammt auch das Wappen der Gemeinde
Wäschenbeuren: eine Wäscherin mit Waschbrett und Zuber.
Tatsächlich war die Burg in Sichtweite zum Kaiserberg Hohenstaufen
wohl der Sitz eines staufischen Gefolgsmanns. Beeindruckend ist
der Bau allemal: Auf fünf Seiten umschließt eine fast
zehn Meter hohe Mauer mit Buckelquadern die Anlage, gekrönt
von einem malerischen Fachwerkaufbau.
Fast 50 Jahre füllte die „Vereinigung der Freunde
des Wäscherschlosses e.V.“ die Burg mit regem Leben.
Nach dem Tod des Vereinsgründers Paul Kaisser führten
interne Probleme zur Auflösung des Betreibervertrages mit
dem Land. Ziel des Landes und der Gemeinde Wäschenbeuren
ist jetzt eine schnelle Wiedereröffnung. Der geschichtsträchtige
Ort wird von vielen geliebt; die Nachfragen, wann die „Wiege
der Staufer“ wieder zugänglich ist, sind häufig
und drängend.
Jetzt sei es das gemeinsame Ziel von Gemeinde und Staatlichen
Schlössern und Gärten, mit einem engagierten Pächter
das Wäscherschloss als Schlossmuseum und Veranstaltungsbetrieb
weiterzuführen, so Michael Hörrmann. Das Amt Schwäbisch
Gmünd des Landesbetriebs Vermögen- und Bau Baden-Württemberg,
zuständig für Baumaßnahmen und Gebäudebewirtschaftung,
steht dabei schon in den Startlöchern, um die erforderlichen
baulichen Verbesserungen und Ergänzungen zu veranlassen.
Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen
Schlösser und Gärten, steuert insgesamt 59 Kulturdenkmäler
in Baden-Württemberg, darunter auch die ganz Großen
wie die Schlösser in Heidelberg oder Ludwigsburg. Für
das Wäscherschloss denkt Hörrmann an ein vernetztes
Marketing in der Region: Staatliche Schlösser und Gärten,
Gemeinde Wäschenbeuren und Landkreis Göppingen hätten
starkes Interesse, zusammen in einem „Marketing-Netzwerk“ die öffentliche
Aufmerksamkeit gemeinsam zu entwickeln und die überregionale
Bedeutung des Schlosses wieder mehr in den Fokus der Bevölkerung
zu rücken. Das Wäscherschloss soll wieder zu einem
attraktiven touristischen Ziel und Veranstaltungsort für
die ganze Region werden.
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