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5.3.09

Ältester Tannenholzbalken Süddeutschlands in St. Cyriak

Regierungspräsidium stellt Klosterkirche St. Cyriak in Sulzburg unter besonderen Denkmalschutz

(rpf) Viele Besucher des Markgräflerlandes kennen die schöne alte Kirche St. Cyriak in Sulzburg, sei es, weil sie am Wanderweg liegt, oder vom Besuch einer der dortigen Konzertveranstaltungen. Wenige wissen um die herausragende kulturgeschichtliche Bedeutung dieses Bauwerks.

Das Regierungspräsidium hat die Klosterkirche St. Cyriak mit historischer Ausstattung und Zubehör sowie das Areal des ehemaligen Klosters nun unter besonderen Denkmalschutz gestellt und in das amtliche Denkmalbuch eingetragen.

„Die ehemalige Klosterkirche ist ein bedeutendes Zeugnis ottonischer Sakralbaukunst in Deutschland. Sie ist dem Märtyrerheiligen St. Cyriak geweiht. Erstmals erwähnt wird die Kirche im Jahr 993. In einer Urkunde aus dem Jahr 1008 ist ein Kloster mit Benediktinerinnen aufgeführt. Aus wissenschaftlichen und vor allem aus orts-, bau- und regionalgeschichtlichen Gründen besteht an der Klosterkirche ein gesteigertes öffentliches Erhaltungsinteresse“, so Regierungspräsident Julian Würtenberger.

Der Klosterkonvent wurde 1555 geschlossen, St. Cyriak war ab dann ausschließlich Pfarrkirche. Aus dem Jahr 1670 existiert ein Bericht über den Zustand der damaligen Klosteranlage. Er beschreibt die damaligen erheblichen Schäden. Für die Jahre 1741/42 sind Instandsetzungsarbeiten an der Kirche überliefert. Am 30.08.1769 fielen sämtliche Klostergebäude mit herrschaftlichem Fruchtspeicher, Gerichtsschreiberei, Registratur, Wohnungen und Lateinschule einem Brand zum Opfer. 1839 kaufte die Stadt Sulzburg das Klosterareal mit der Kirche. In den Jahren 1959 und 1964 wurde die verbliebene Kirche weitgehend restauriert. Sie dient bis heute als evangelische Pfarrkirche.

Bedeutsam sind die baugeschichtlich- wissenschaftlichen Fakten. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts wurde im Osten der Kirche nachträglich eine Krypta eingefügt. Ebenfalls Anfang des 11. Jahrhunderts ist die Westapsis in einen Turm mit Herrenloge umgewandelt worden. Der berühmte Balken aus dem Turm ist dendrochronologisch auf das Jahr 996 datiert. Der Turm von St. Cyriak zählt zu den ältesten erhaltenen Beispielen seiner Gattung im südwestdeutschen Raum, speziell am Oberrhein, wo diese Bauform entwickelt wurde, schrieb der frühere Denkmalpfleger Karl List. Für die Wissenschaft und die Architekturgeschichte ist die Klosterkirche mit den im Boden verborgenen Resten des Konvents eine besonders aussagekräftige Quelle für die Erforschung ottonischer Sakralbauten bzw. Klosteranlagen in Deutschland. Bei Forschungen zum Turmbau im mittelalterlichen Sakralbau kommt dem Kirchturm eine besondere baugeschichtliche Bedeutung zu. Gleiches gilt für die Krypta. An ihr kann der Typus der mittelalterlichen Ringkrypten baugeschichtlich analysiert werden. Darüber hinaus wird St. Cyriak auch immer wieder genannt, wenn es um die Erforschung doppelchöriger Kirchenbauten der Frühromanik und um die Konstruktion spätmittelalterlicher Dachwerke geht.

Aber auch künstlerische Gründe sprechen für einen besonderen Denkmalschutz. Die ehemalige Klosterkirche weist mit ihrer historischen Ausstattung Reste von mittelalterlichen Wandmalereien auf. Sie enthält zahlreiche mittelalterliche und neuzeitliche Epitaphien, eine kunstvoll gestaltete Decke von besonderer ästhetischer Qualität. Der Kirchenbau vermittelt den Eindruck, dass hier etwas nicht Alltägliches geschaffen worden ist. In ihrer architektonischen Ausformung mit Hochchor, Krypta und Westturm ist die Kirche von hoher Symbolkraft für die Kirchenbaukunst um die Zeit des 1. Jahrtausends.

St. Cyriak ist eng mit der bauliche Entwicklung der Stadt Sulzburg verbunden. Kloster und Stadt beeinflussten sich im Laufe der Geschichte gegenseitig durch vielfältige, wirtschaftliche Verbindungen.

Weiterführende Literatur: „Geschichte der Stadt Sulzburg Bände 1-3“

 

 

 

 

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