6.8.09
Pflege- und Entwicklungsplan für das FFH-Gebiet "Odenwald
bei Schriesheim" und das Vogelschutzgebiet" Bergstraße
Dossenheim-Schriesheim"
Bekanntgabe der Endfassung
(rpk) Die Verbreitung von Lebensräumen, Pflanzen und Tieren,
aber auch ihre Gefährdung kennen keine politischen Grenzen.
Die Staaten der Europäischen Union haben sich aus diesem
Grund mit der Naturschutzkonzeption Natura 2000 die Erhaltung
der biologischen Vielfalt und damit die Bewahrung des Naturerbes
in Europa für zukünftige Generationen zum Ziel gesetzt.
In Baden-Württemberg werden im Auftrag der Regierungspräsidien
Pflege- und Entwicklungspläne (PEPL) erstellt. Mit Hilfe
dieser Pläne soll der Schutz und die Erhaltung der in diesen
Gebieten vorkommenden Lebensräume und Arten umgesetzt werden.
Der Pflege- und Entwicklungsplan für das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet
(FFH-Gebiet) „Odenwald bei Schriesheim“ und das Vogelschutzgebiet „Bergstraße
Dossenheim-Schriesheim“ ist nun fertig gestellt und liegt
ab dem3. August 2009 für ein Jahr in der Unteren Naturschutzbehörde
des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis zu den üblichen Öffnungszeiten
für die Öffentlichkeit zur Einsicht bereit. In den
Bürgermeisterämtern der betroffenen Städte und
Gemeinden können die Planunterlagen digital eingesehen werden.
Außerdem stehen die Planunterlagen für die Dauer eines
Jahres zum Download zur Verfügung unter:
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/44926/.
Das aus elf Teilflächen bestehende FFH-Gebiet zeichnet
sich insbesondere im südlichen und zentralen Teil durch
schutzwürdige Buchenwald-Gesellschaften sowie Schlucht-
und Hangmischwälder aus. Von Menschen geschaffene Gesteinsterrassen,
Felswände und Kleingewässer in den Steinbrüchen
beherbergen eine an extreme Bedingungen angepasste Flora und
Fauna (zum Beispiel Gelbbauchunke, Uhu). In den nördlichen
und östlichen Teilgebieten gibt es noch größere
zusammenhängende Grünlandflächen, die schutzwürdigen
Schmetterlingen (zum Beispiel dem Hellen und dem Dunklen Wiesenknopf-Ameisen-bläuling)
Lebensraum bieten. Das südlichste Teilgebiet (Vogelschutzgebiet)
ist für die Vogelwelt von besonderer Wichtigkeit. Hier kommen
in den Streuobstbeständen die seltenen Vogelarten Zaunammer,
Wendehals und Neuntöter vor. Im angrenzenden Wald ist der
Schwarzspecht und der Mittelspecht zu Hause. Diese vielgestaltige
Landschaft mit Weinbergen, Streuobstbeständen und altholzreichen,
reich strukturierten Laubmischwäldern bietet vielen Tier-
und Pflanzenarten eine Lebensgrundlage, und sie ist mit diesen
Voraussetzungen natürlich auch eine wunderschöne Erholungslandschaft.
Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen als Landnutzer und der
Bevölkerung vor Ort auf Grundlage des nun fertig gestellten
Pflege- und Entwicklungsplans das Gebiet mit seiner vielfältigen
Biotopstruktur und seiner hohen Artenvielfalt als Teil des europäischen
Naturerbes zu erhalten. |