12.10.09
Neupräsentation im Archäologischen Museum
Colombischlössle: Drei Räume spiegeln das Leben in der römischen
Provinz
Die neue Präsentation der römischen Funde im Archäologischen
Museum Colombischlössle nimmt das römische Leben am
südlichen Oberrhein aus drei Winkeln in den Blick: Werkzeuge
und Erfindungen spiegeln die wirtschaftliche und zivilisatorische
Erschließung des Oberrheingebiets. Waffen und Rüstungsteile
lassen ahnen, dass das Militär eine führende Rolle
in Erwerb und Befriedung der neuen Provinzen spielte. Hausrat
schließlich vermittelt nicht nur eine Ahnung der damaligen
Wohnkultur, sondern auch der sozialen Unterschiede.
Die frühesten Funde der Ausstellung datieren ins späte
1. Jahrhundert v. Chr. Nachdem Caesar im 1. Jahrhundert v. Chr.
Gallien erobert hatte, waren die Gebiete jenseits des Rheins
in das Blickfeld Roms geraten. Stück für Stück
eroberten die Legionen das heutige Südwestdeutschland und
gliederten es ins Römische Reich ein. Schnell setzte sich
die einheitliche römische Kultur durch.

Neupräsentation der römischen Funde im Archäologischen
Museum Colombischlössle: Gläser aus Lahr (Ortenaukreis)
Die Soldaten brachten aber nicht nur den Krieg. Mit ihnen hielten
auch fortschrittliche Technik und zivilisatorische Errungenschaften
Einzug zwischen Rhein und Donau: Gut ausgebildete Baumeister
bauten Straßen, öffentliche Gebäude und Wasserleitungen.
Die lateinische Schrift gab die Möglichkeit, Informationen
festzuhalten und weiterzugeben.
Erlebbar werden diese Fortschritte in drei Räumen. Im Technik-Raum
können Besucher jeden Alters römische Werkzeuge mit
heutigen vergleichen, ausprobieren wie ein römisches Schloss
funktionierte, oder die Nachbildung eines Wasserhahns bedienen.
Der Raum zur römischen Legion zeigt die originalen Waffen
so anschaulich, dass ihre Funktion und Bedeutung leicht nachvollziehbar
sind. Wer will, kann sich eine Legionärsausrüstung überziehen.
Wie es in einem Feldlager aussah, zeigt ein detailliertes Modell.

Neupräsentation der römischen Funde im Archäologischen
Museum Colombischlössle: Modell des römischen Feldlagers
Im dritten Raum zeigt eine Installation die Ausstattung eines
einfachen Gutshofes im Vergleich zum Inventar einer Luxusvilla.
Kleidungsstücke vermitteln gesellschaftliche Unterschiede.
Selbst die Ausführung des Mühlespiels – Spielen
erlaubt – war je nach sozialer Stellung seiner Besitzer
unterschiedlich.
Die Rämerabteilung wird am 3. November 2009 der Öffentlichkeit
übergeben. |