21.10.08
Runder Tisch im Naturschutzgebiet "Lappen und Eiderbachgraben"
Naturschutzverwaltung, privater Naturschutz und Landwirte
ziehen an einem Strang
Das Naturschutzgebiet „Lappen und Eiderbachgraben“ bei
Buchen ist nicht nur ein überregional bedeutsamer Rastplatz
für durchziehende Wasservogelarten, sondern auch wichtiger
Laichplatz verschiedener Amphibienarten, Lebensraum für
Libellen und Standort verschieden feuchter Wiesentypen.
Aufgrund dieser Vielfalt und der engen Verflechtung von Nutzung
und Naturschutz im Schutzgebiet hat Beate Müller-Haug vom
Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz und Landschaftspflege,
die Initiative ergriffen und alle Beteiligten zum „Runden
Tisch“ eingeladen: die privaten Naturschutzgruppen vor
Ort, die Landwirte, den Maschinenring, die Untere Naturschutzbehörde
beim Landratsamt, die Straßenverwaltung und den Pflegemanager
des Regierungspräsidiums, Bernd Brunner.
Bei den insgesamt vier Terminen wurde die derzeitige Situation
der Vögel und Amphibienpopulationen und der Pflegezustand
der Wiesen erhoben und diskutiert.
Gemeinsam konnten Lösungswege zur Verbesserung und Sicherung
des Gebietes gefunden werden. Mahdzeitpunkt und Maschinen wurden
so gewählt, dass in Zukunft weder bodenbrütende Vögel
noch Amphibienwanderung beeinträchtigt werden. An den Wiesenrändern
bleiben Randstreifen ungemäht, die sowohl den wandernden
Amphibien als Orientierung und Schutz als auch Insekten als Überwinterungslebensraum
dienen. Im Winterhalbjahr werden die Ufer rund um den Einstau
teilweise umgebrochen, damit die im Frühjahr durchziehenden
Limikolen die zur Nahrungsaufnahme benötigten Schlammflächen
auch vorfinden. Auch der Bau einer Amphibienleiteinrichtung an der Gemeindeverbindungsstraße
wurde voran gebracht.
Koordinierung und Absprache von Maßnahmen wurden von allen
Beteiligten als gemeinsamer Erfolg gewürdigt. Das konzertierte
Vorgehen soll 2009 fortgesetzt werden. |