13.3.08
Prunkschreibzeug von Madame de Pompadour in der
Residenz München
"Die Schlösserverwaltung präsentiert Porzellanschätze von Weltrang
aus den Manufakturen Meissen, Frankenthal und Sèvres in der Residenz
München. Darunter sind so einzigartige Stücke wie das Prunkschreibzeug
von Madame de Pompadour", freute sich Finanzstaatssekretär Georg
Fahren schon bei der Eröffnung der Ausstellung "Meißen - Frankenthal
- Sèvres. Porzellanschätze des 18. Jahrhunderts aus der Residenz
München" in der Residenz München am Freitag, dem 7.3..
Auch wenn
der Blick auf die vollständige Sammlung wegen der Sanierungsbedürftigkeit
der ehemaligen Ausstellungsräume am Grottenhof seit einigen Jahren
nicht möglich sei, so könne nun unter anderem im ehemaligen Vierten
Sommerzimmer Kurfürst Max Emanuels eine Auswahl von 60 exquisiten
Stücken bewundert werden. "Eines der schönsten Zimmer der Residenz
wurde eigens für dieses Ausstellungsjuwel der Öffentlichkeit wieder
zugänglich gemacht. Für die Besucher der Residenz öffnet sich
ein kleines, aber sehr feines Fenster in die Porzellansammlungen
der Wittelsbacher", fuhr Fahrenschon fort. Die Sammlung der Wittelsbacher
sei eine der bedeutendsten fürstlichen Porzellansammlungen der
Welt. Die vollständige Sammlung des 18. Jahrhunderts umfasst etwa
1.500 Porzellane aus deutschen und französischen Manufakturen.
Ein Höhepunkt der Ausstellung sei das Prunkschreibzeug von Madame
de Pompadour (1721-1764), der Mätresse des französischen Königs
Ludwig XV., erläuterte Fahrenschon. Von diesem in der Manufaktur
Sèvres hergestellten Schreibzeug sind weltweit nur drei Ausführungen
bekannt. An den bayerischen Hof gelangte es der Überlieferung
nach als Geschenk der Königin Marie Antoinette (1755-1793), Gattin
Ludwigs XVI. von Frankreich. Tintenfass und Streusandbüchse stellen
Erd- und Himmelsglobus dar.
Ein weiteres kostbares Sammlungsstück ist ein äußerst seltenes
Ensemble aus einem Meissener Teeservice auf einem vergoldeten
Augsburger Silbersurtout. Dieses wurde bereits im 18. Jahrhundert
in der Grünen Galerie der Münchner Residenz als besondere Attraktion
ausgestellt. Auch hier sind weltweit nur drei Exemplare bekannt,
zwei von ihnen befinden sich in der Sammlung der Residenz München.
Das dritte Exemplar stammt aus dem Besitz der Zarin Katharina
der Großen und ist heute im Rijksmuseum Amsterdam zu sehen. Fahrenschon
wies darüber hinaus auf einen Höhepunkt am Beginn der Ausstellungslinie
hin: der berühmte weiße Tafelaufsatz "Das Urteil des Paris" aus
Meissener Porzellan.
Mit
über 130 Schauräumen zu den Epochen der Renaissance, des Frühbarock,
des Rokoko und des Klassizismus zählt die Residenz heute zu den
bedeutendsten Schlössern Europas. Sie verkörpere sechs Jahrhunderte
Bayerische Geschichte, stellte Fahrenschon fest.
Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Residenzmuseums
besucht werden, bis Ende März täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr (letzter
Einlass: 16 Uhr) und von April bis Oktober jeweils von 9 Uhr bis
18 Uhr (letzter Einlass: 17 Uhr).
Bild: Prunkschreibzeug aus dem Besitz der Madame de Pompadour
Sèvres, 1760, © Bayer. Staatsministerium der Finanzen
Im Internet:
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