5.9.06
Der
Fasanengarten von Waldmannshofen: Verlassen - verwildert - doch
nicht vergessen - Sonderführungen nur am 10. September 2006 in
Waldmannshofen (Stadt Creglingen, Main-Tauber-Kreis)
Am Tag des
offenen Denkmals, 10. September 2006, bietet das Referat Denkmalpflege
des Regierungspräsidiums Stuttgart drei Sonderführungen zum historischen
Fasanengarten bei Waldmannshofen an. Passend zum Schwerpunkt des
diesjährigen Denkmaltages "Rasen, Rosen und Rabatten - Historische
Gärten und Parks" werden die Gartenanlagen des ehemaligen Rittersitzes
der Grafen von Hatzfeld besichtigt und erläutert. Der im Dörnröschenschlaf
liegende Tier- oder Fasanengarten wird an diesem Tag ins Licht
der Öffentlichkeit gerückt.Die Führungen beginnen um 11:00,
14:00 und 15:30 Uhr, jeweils im Ort beim Schloss Waldmannshofen
(Parkmöglichkeiten vorhanden). Die Führungen dauern circa eine
Stunde. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, aber wetterfeste
Kleidung und gutes Schuhwerk. Waldmannshofen und seine Umgebung
haben etwas Einzigartiges zu bieten: Vor über 350 Jahren wurde
hier ein aufwändiger Garten geschaffen. Die Besitzer des dortigen
Rittergutes, die Grafen Melchior und Hermann von Hatzfeld, verwirklichten
eine ambitionierte Planung. Sie orientierte sich an den großen
höfischen Gartenanlagen der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Alleen wurden gepflanzt, Gartenbeete sowie Seebassins mit Inseln
angelegt, Fasanen gezüchtet und gejagt. Der Fasanengarten außerhalb
des Ortes verband zwei große Leidenschaften der damaligen Adelsgesellschaft:
die Jagd und den vergnüglichen Aufenthalt in einem gestalteten
Garten. Knapp 40 Jahre nach Anlage der Gärten verloren die Erben
der Grafen von Hatzfeld das Interesse an Waldmannshofen und bezogen
eine andere Residenz. Eine spätere Umformung des Fasanengartens
als Barockgarten oder englischer Landschaftsgarten fand daher
nie statt. Für uns ist dies heute ein Glücksfall: Die geometrisch
geformten Gartenanlagen sind mit ihrer Umwallung, den ehemaligen
Wasserbassins und den Inselchen authentisch erhalten geblieben.
Obwohl das Areal heute verwildert ist, zeigt es doch ein eindrucksvolles
und seltenes Bild der Gartenbaukunst des 17. Jahrhunderts in der
Region. Bei den Führungen werden die Geschichte des Gartens,
seine Vorbilder und der noch erhaltene Bestand erklärt und besichtigt.
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