23.7.07
Festakt zum 850. Gründungsjubiläum des Klosters
Schöntal
Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer:
"Die hohen Investitionen zeigen, dass sich die Landesregierung
ihrer Verantwortung für die Erhaltung des historischen Erbes bewusst
ist"
"Vor 850 Jahren, im Jahr 1157, wurde das Kloster Schöntal von
Wolfram von Bebenburg und Mönchen der Zisterzienserabtei Maulbronn
gegründet. Der Adlige stiftete, wie viele seines Standes zu dieser
Zeit, das dafür erforderliche Land. Nach einer bewegten Geschichte
mit vielen baulichen Veränderungen gilt Schöntal heute zu Recht
als die schönste geistliche Residenz der Barockzeit im Norden
Baden-Württembergs." Dies sagte Finanzstaatssekre-tär Gundolf
Fleischer am Samstag (21. Juli 2007) in Schöntal anlässlich des
850. Gründungsjubiläums des Klosters Schöntal. Vor dem Festakt
fand ein ökumenischer Gottesdienst statt, der von Bischof Dr.
Gebhard Fürst und Prälat Hans-Dieter Wille festlich gestaltet
wurde.
Das 1157 gegründete Zisterzienserkloster erfuhr nach Phasen wirtschaftlicher
Schwierigkeiten im 15. Jahrhundert eine Blütezeit. Im 16. und
frühen 17. Jahrhundert, während des Bauernkrieges und des 30jährigen
Krieges, erlitt die Klosteranlage große Zerstörungen. Ihr heutiges
Aussehen mit repräsentativer, barocker Pracht verdankt die Anlage
zum größten Teil dem wohl bekanntesten Abt des Klosters, Benedikt
Knittel, der von 1650 bis 1732 lebte. 1802 wurde das Kloster im
Rahmen der Säkularisation durch den Herzog von Württemberg in
Besitz genommen und die Nutzung als Kloster aufgehoben. Von 1810
bis 1975 wurde die Klosteranlage als evangelisch-theologisches
Seminar genutzt. Im Jahr 1979 eröffnete die Diözese Rottenburg-Stuttgart
in Schöntal eine Erwachsenenbildungsstätte. Die Klosteranlage
wird von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg
und unterschiedlichen Institutionen genutzt und betreut.
"Das Land hat für die Erhaltung dieses wichtigen Kulturdenkmals
seit 1976 rund 18 Millionen Euro investiert. In den letzten 5
bis 6 Jahren flossen erhebliche Mittel in die Sanierung des Dachs
und des Dachstuhls der Klosterkirche. Während des vergangenen
Jahres fand die Restaurierung der Strahlenkranzmadonna, die auch
durch eine private Spendenaktion unterstützt wurde, große Beachtung.
Die beindruckende, aus Kupferblech getriebene Figur mit einer
Höhe von 2,15 Meter wurde im Frühjahr diesen Jahres wieder auf
dem Kirchendach installiert. Man sieht an diesen umfangreichen
Baumaßnahmen, dass sich Landesregierung und Parlament ihrer Ver-antwortung
für die vom Staat betreuten Kulturdenkmale bewusst sind. Durch
die Pflege unseres historischen Erbes können wir die Wurzeln unsers
Denkens und unserer Kultur erkennen und vor diesem Hintergrund
verantwortungsvoll die Zukunft gestalten", sagte Finanzstaatssekretär
Gundolf Fleischer abschließend.
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