Längst hat sich der Laubwald die Flächen zurückerobert. Bemerkenswert
ist, dass dies weitgehend ohne menschliches Zutun geschah. Unmittelbar
über dem Steinbruch schließt ein Eichenmischwald an. Die Felswände
sind für Algen, Flechten, Moose und Farne wichtige Ersatzlebensräume
geworden. An den sonnigen Waldrändern oberhalb der Weinberge wachsen
Besenheide und Prachtnelke. Typische Waldschmetterlinge, wie das
Waldbrettspiel und der Blaue Eichen-Zipfelfalter, kann man besonders
gut auf sonnigen Waldflecken beim Sonnenbad beobachten. Eine ganze
Reihe von Vogelarten brütet im Gebiet oder sucht dieses zur Nahrungsaufnahme
auf. Sperber und Habicht sind regelmäßige Jagdgäste. Ebenso ist
der stark gefährdete Mittelspecht anzutreffen.
Als bedeutendster Steinbruch Württembergs lieferte er über ein
halbes Jahrtausend wertvolles Baumaterial, das nicht nur in Heilbronn,
sondern weit über die Stadtgrenzen hinaus hohe Wertschätzung genoss.
Nach Aufgabe der Nutzung 1968 drohte dem Steinbruch wie vielen
anderen die Verfüllung. Jedoch bereits 1972 wurde ein kleiner
Teil als Naturschutzgebiet ausgewiesen und 1986, also vor nunmehr
20 Jahren, erfolgte die Erweiterung des Schutzgebietes durch das
Regierungspräsidium Stuttgart auf seine heutige Größe von knapp
30 ha.
Das Naturschutzgebiet ist aber auch ein gerne besuchtes Naherholungsgebiet
am Rande Heilbronns. Schon im 19.Jahrhundert war die Waldgaststätte
Jägerhaus ein beliebtes Ausflugsziel. 1968, nachdem der Sandsteinabbau
endgültig eingestellt worden war, berichtete die Tagespresse von
einem "neuen, romantischen Spaziergelände". Dies hat bis heute
Gültigkeit. Ein Rundweg lädt zum Durchwandern des gesamten Steinbruches
ein. Allerdings ist zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt das
Beklettern der Felsen, das Lagern, Zelten und Feuermachen verboten.
Im Naturschutzgebiet sollte Erholung als das Erleben und Beobachten
von Natur verstanden werden.
In einem Faltblatt des Regierungspräsidiums Stuttgart finden
Sie eine Karte und weitere Informationen zum Naturschutzgebiet.
Es ist kostenlos erhältlich bei der Stadt Heilbronn, Städtisches
Planungs- und Baurechtsamt in der Abteilung Umwelt- und Arbeitsschutzrecht
in der Cäcilienstr. 56, sowie bei der Stadtmarketing Heilbronn
GmbH in der Kaiserstraße.